"Macht ihn berechenbar": Früherer Premier-League-Stürmer warnt Thomas Tuchel wegen Harry Kane

Von Oliver Maywurm
Harry Kane
© getty

Ab 2025 ist Thomas Tuchel Harry Kanes Trainer in England. Sollte er dem Bayern-Star das Vertrauen im Angriff schenken?

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Der frühere Premier-League-Stürmer Chris Sutton prophezeit dem neuen englischen Nationaltrainer Thomas Tuchel ein großes Problem, sollte er im Sturmzentrum auf Bayern Münchens Torjäger Harry Kane setzen.

Sutton begründet seine Warnung mit Kanes Spielweise: "Er geht nie tief. Das macht ihn berechenbar. Er ist zwar brillant, wenn er sich fallen lässt, aber man braucht Spieler, die die Abwehr des Gegners auseinanderziehen, um nicht berechenbar zu sein", schrieb Sutton, der selbst einst ein A-Länderspiel für England absolvierte, in seiner Kolumne für die Daily Mail.

Kane ist zwar Englands Kapitän, war in jüngerer Vergangenheit aber nicht mehr unumstritten. Beim 3:0-Sieg in Griechenland vergangene Woche hatte Interimstrainer Lee Carsley den 31-Jährigen sogar zunächst auf die Bank gesetzt.

Wenn Kane spielt, werde England "berechenbar", bemängelte Sutton, "weil man als Verteidiger weiß, dass er stets kurz kommt und niemals den Weg in die Tiefe sucht." Er glaube zudem nicht, dass Kane sich bis zur WM 2026 in 18 Monaten "in physischer oder athletischer Hinsicht verbessern wird. Am Sonntag in Wembley gegen Irland gab es einen Moment, bei dem ein Ball in die Gasse gespielt wurde und er nicht einmal annähernd hin kam. Tuchel muss daher darüber nachdenken, ob Kane für die WM die beste Option ganz vorne ist. Ich bin nicht sicher, ob er das ist", so Sutton, der in seiner Spielerkarriere unter anderem für Celtic Glasgow, den FC Chelsea und die Blackburn Rovers aktiv war.

Er habe "totalen Respekt" vor Kane und dessen bisheriger Karriere, betonte Sutton. "Er ist ein phänomenaler Torjäger und Abschlussspieler. Aber wenn man keine Chancen für ihn kreiert, kann das ein Problem werden und man braucht jemanden, der nicht so berechenbar ist."

Sutton: "Ollie Watkins ist weniger berechenbar"

Als Alternative zu Kane sprach sich Sutton für Aston Villas Ollie Watkins aus, der zuletzt in Griechenland anstelle von Kane in der englischen Startelf stand.

"Innenverteidiger spielen wahrscheinlich nicht sehr gerne gegen Ollie Watkins, er ist weniger berechenbar", so Sutton. "Man weiß nie, ob er in deinen Rücken läuft oder seinem Mitspieler entgegen kommt. Als Stürmer muss man immer bemüht sein, die Verteidiger nachdenken zu lassen."

Kane, 2023 von Tottenham Hotspur zu Bayern gewechselt, steht derzeit bei 103 Länderspielen für England. Dabei gelangen ihm 69 Tore, beim 5:0-Sieg gegen Irland am Sonntag erzielte Kane den Führungstreffer.

Die ersten Spiele unter Tuchel, der sein Amt offiziell am 1. Januar 2025 antritt, stehen für England im März 2025 an. Dann beginnt die WM-Qualifikation, die Gegner stehen aktuell noch nicht fest.

Tuchel und Kane kennen sich bekanntlich schon aus den einigen Monaten, die sie beim FC Bayern zusammen verbracht haben. Tuchels Zeit in München endete problematisch - zuletzt deutete Kane an, woran der neue England-Coach beim FCB gescheitert sein könnte.