Passend zu Halloween lieferte der FC Liverpool beim FC Fulham eine echte "Horrorshow" ("The Sun") ab. Fünfte Ligapleite im elften Spiel, die sechste Niederlage aus den letzten sieben Pflichtspielen.
Selbstverständlich flammt nun auch wieder die Kritik an Manager Rafael Benitez auf, nachdem sich der Sieg über Titelverteidiger Manchester United am Sonntag vor einer Woche als Strohfeuer entpuppte.
Taktische Fehler, unerklärliche Wechsel und ein Mangel an Kreativität - das Urteil in der englischen Presse fällt für den 49-Jährigen, der seit 2004 Teammanager der Reds ist, vernichtend aus.
So diskutierten die mySPOX-User den Spieltag
Dem Traditionsklub droht ein Jahr ohne Trophäen, was Benitez als weniger schlimm ansieht: "Titel bedeuten jedem viel, aber das Wichtigste ist die Weiterentwicklung der Mannschaft. Es geht nicht um ein Jahr. Es geht darum, was wir in Zukunft holen können."
Protest gegen Platzverweise
Er sei nun fünf Jahre in Liverpool, man solle auf den Wert des Klubs vor seiner Zeit und auf den Wert heute schauen, sagte Benitez und betrieb Werbung in eigener Sache. Der 49-Jährige kämpft um seinen Job, erst recht nach dem 1:3 (1:1) in Fulham.
Neun Punkte beträgt nun schon der Rückstand auf den FC Chelsea. Dabei schäumte Benitez vor Wut, nachdem die beiden Roten Karten für den früheren Dortmunder Philipp Degen und Jamie Carragher Liverpool auf die Verliererstraße gebracht hatten.
"Dagegen werden wir vorgehen", echauffierte sich der Spanier. Degen hätte nach seiner Meinung nur Gelb sehen dürfen, Carragher haben den Ball gespielt.
Ohne Torres und Gerrard gegen Lyon
Zeit zum Verschnaufen bleibt aber nicht, denn am Mittwoch müssen die Reds in der Champions League bei Olympique Lyon.
Nach zuletzt zwei Niederlagen in Folge droht dem 18-maligen Meister bei einer weiteren Pleite erstmals seit sieben Jahren wieder der K.o. in der Vorrunde der Königsklasse.
Erschwerend kommt hinzu, dass die Superstars Fernando Torres und Steven Gerrard beim Spiel in Frankreich nicht zur Verfügung stehen werden. Beide beklagen Leistenprobleme.
Torres spielte und traf zwar zuletzt sowohl gegen ManUnited als auch in Fulham, braucht aber unbedingt eine Pause. Benitez wolle nicht riskieren, dass der Topscorer der Premier League (10 Spiele, 10 Tore) länger ausfällt.
Vier Siege - 17:0 Tore
Ganz anders als in Liverpool sieht es derzeit beim FC Chelsea aus. Das beeindruckende 4:0 bei den Bolton Wanderers war der vierte Pflichtspielsieg in Folge. Bilanz: 17:0 Tore.
Auch für Michael Ballack, der aus Carlo Ancelottis Startelf nicht wegzudenken ist, läuft alles nach Plan. In Kürze soll der deutsche Nationalspieler seinen bis Sommer 2010 datierten Vertrag verlängern. Die Tendenz sei "so, dass wir uns bald zusammensetzen werden", sagte Ballack im Interview mit dem "Spiegel".
ManUnited hält Anschluss
Gegen Bolton trafen Frank Lampard (45.+2/Foulelfmeter), Deco (61.) und Didier Drogba (90.). Hinzu kam ein Eigentor der Gastgeber durch Zat Knight (83.). "Es war unser Ziel, dass wir nächste Woche als Spitzenreiter in das Spiel gegen Manchester United gehen", sagte Ancelotti.
Mit 27 Punkten ist Chelsea Erster, daran änderte auch der 2:0 (0:0)-Erfolg von Verfolger ManUnited (25) durch Treffer von Dimitar Berbatow (55.) und Wayne Rooney (87.) gegen die Blackburn Rovers nichts.
Gunners-Gala gegen Tottenham
Kontakt zur Spitze hält auch der FC Arsenal. Der 13-malige Meister setzte sich im Derby of North London gegen Tottenham Hotspur mit 3:0 durch und festigte mit 22 Zählern Rang drei.
Für Arsenal der Niederländer Robin van Persie (42., 60.) und der Spanier Cesc Fabregas (43.).
ManCity nur 0:0
Den Anschluss verpasst hat Manchester City durch ein torloses Remis bei Birmingham City. Birminghams James McFadden verschoss in der 57. Minute einen Elfmeter, sein Mitspieler Barry Ferguson sah in der Nachspielzeit die Gelb-Rote Karte.
Die Citizens haben wie Arsenal ein Spiel in der Hinterhand und liegen mit 19 Punkten auf Tabellenplatz vier.
Der Spielplan des FC Liverpool