Let's meet the Big Six

SID
Der FC Chelsea und Manchester United werden sich wohl wieder ein Duell um den Titel liefern
© Getty
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Spurs

Was ist bisher passiert? Bis auf ein amouröses Abenteuer von Peter Crouch mit einer Prostituierten auf der Rückbank eines spanischen Taxis erstaunlich wenig. Ein Sommer ohne Transfers ist für Harry Redknapp normalerweise undenkbar, aber bei Tottenham wird trotz Champions-League-Teilnahme fürs Erste gespart.

Diese Woche wurde der französische Spielerberater von William Gallas an der White Hart Lane gesichtet. Der 32-Jährige ist derzeit vereinslos und könnte nach Chelsea und Arsenal für den dritten Londoner Verein in seiner Karriere spielen.

Das Dilemma für die Nord-Londoner ist, dass erst nach den Qualifikationsspielen gegen Young Boys Bern endgültige Planungssicherheit besteht und außerdem die Gehaltsstruktur des Kaders namhafte Verstärkungen erschwert: bei den Spurs verdient bisher niemand mehr als 4,2 Millionen Euro im Jahr. Immerhin kehrten die zuvor ausgeliehenen Offensivkräfte Giovanni Dos Santos und Robbie Keane in guter Frühform zurück.

Was müsste noch passieren? Ein - wenn möglich nicht unbedingt niederländischer - Wunderheiler sollte dringend das Zaubermittel gegen Ledley Kings chronische Knieprobleme finden. Darüber hinaus drückt nirgends ernsthaft der Schuh.

Shooting-Star der Saison: "Broadway" Danny Rose, dem 20-jährigen Mittelfeldspieler, sagen auf der Insel viele eine glorreiche Zukunft voraus, auch wenn ihm nicht in jeder Partie Traumtore wie bei seinem Debüt (2:1 gegen Arsenal) im April gelingen werden.

Prognose: Die Doppelbelastung durch die Champions League müssen die auf diesem Niveau unerfahrene Truppe und auch ihr Trainer erst einmal wegstecken. Ein Platz unter den ersten Sechs wäre in Ordnung.

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Liverpool

Was ist bisher passiert? Chinesen übernehmen den hoch verschuldeten Verein. Nein, ein Syrer. Nein, Saudis. Quatsch, es sind Kuwaitis. Oder doch ein Hedge-Fonds aus New York? Die auf Druck der Banken forcierten Verkaufsverhandlungen des Klubs haben zwar jede Menge wilde Schlagzeilen, aber noch kein vernünftiges Angebot eingebracht. Der neue Trainer Roy Hodgson muss so vorerst ohne neue Investitionen anfangen.

Offensiv-Allrounder Milan Jovanovic kam von Standard Lüttich, um das Angriffsspiel weniger statisch zu machen. Von Juventus wurde der Ex-Schalker Grätschmeister Christian Poulsen geholt; der Benayoun-Ersatz ist der Mann, den Benayoun in Chelsea ersetzt: Joe Cole. Das dürfte es für die Reds gewesen sein. Javier Mascherano (Barcelona, Inter) wird wohl noch abgegeben. Steven Gerrard und Fernando Torres bleiben zum Glück da.

Was sollte noch passieren? Eine Übernahme bis zum Oktober würde vieles leichter machen, dann müssten die Eigentümer Tom Hicks und George Gillett ein Darlehen über 320 Millionen Euro zurückzahlen. Im ungünstigsten Fall würde Liverpool dann in den Besitz der verstaatlichen Royal Bank of Scotland fallen.

Shooting-Star der Saison: Trainer Hodgson mag erfahrene Spieler lieber als Talente, deswegen wird wahrscheinlich er selbst am ehesten der neue Stern bei den Roten.

Prognose: Hodgson stabilisiert das Team, das nach dem Abschied des zuletzt ungeliebten Trainers Rafael Benitez deutlich entspannter spielt. Gerrard läuft wieder zu alter Form auf, trotzdem reicht es nicht ganz zu einem Champions-League-Platz.

Manchester City

Was ist bisher passiert? Bevor in zwei Jahren die "Financial Fairplay"-Richtlinien der UEFA greifen, schreiben sich die Scheichs im Scheckbuch noch schnell die Finger wund. Für Aleksandar Kolarov (Lazio), Yaya Toure (Barcelona), David Silva (Valencia) und Jerome Boateng (Hamburg) wurden 91 Millionen Euro ausgegeben, der eine oder andere Spieler wie James Milner (Aston Villa) soll noch dazu kommen.

Auf Grund der neuen 25-Mann-Kader-Regel der Premier League müssen die Hellblauen aber auch Spieler abgeben, was bereits für Reibereien sorgt. Skandalnudel Craig Bellamy wurde nicht für die Europa League nominiert und beschwerte sich darauf, dass Roberto Mancini "seit Februar" nicht mit ihm geredet hätte.

Was müsste noch passieren? Robinho, die zweite Diva im Kader, ist zurück in Manchester, soll aber verkauft werden. Angeblich ist Schalke an dem 25-Millionen-Euro-Brasilianer interessiert, doch knapp zehn Millionen Euro Jahresgehalt für den Brasilianer dürften doch etwas zu viel sein.

Mancini muss die seit 2007 schon zum vierten Mal völlig neu formierte Mannschaft irgendwie dazu bringen, auch als solche zu spielen. Geschäftsführer Gary Cook steht ebenfals vor einer großen Herausforderung: er muss  seinen Spitznamen "Santa Claus" in der Branche loswerden, bevor in Abu Dhabi das schwarze Gold doch noch knapp wird.

Shooting-Star der Saison: Weltmeister David Silva ist beileibe kein unbeschriebenes Blatt, nun aber auf dem Sprung zur echten Weltklasse.

Prognose: Endlose Trainerdiskussionen nach jedem unglücklichen 1:1. Jürgen Klinsmann, Lothar Matthäus,  Martin O'Neill und Peter Neururer bringen sich als Nachfolgekandidaten ins Spiel. Mancini führt die Truppe mit Ach und Krach ins Gelobte Land (Platz vier), muss aber genau wie Moses abdanken, bevor es im Sommer tatsächlich darauf in der Königsklasse losgeht.

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