Englands Rekord-Internationaler Peter Shilton bescheinigt dem Fußball in seiner Heimat nach wie vor ein Torwart-Problem.
"Unsere Gilde hat sich auf internationaler Ebene nicht mit Ruhm bekleckert. England fehlt ein Torwart, der in den vergangenen fünf oder sechs Jahren unumstritten die Nummer eins zwischen den Pfosten war. Einen Oliver Kahn oder Jens Lehmann haben wir in der jüngeren Vergangenheit nicht gehabt", sagte er in einem Interview dem Fußball-Magazin "11 Freunde".
"Talent ist da, was fehlt ist die Konstanz"
Shilton, der seine Karriere in den 90er Jahren im Alter von 46 Jahren beendete, ist allerdings überzeugt, dass es auf der Insel zahlreiche Nachwuchskeeper gibt, die das Zeug zu einer großen Karriere haben. "Das Talent ist da, was fehlt ist die Konstanz", meinte der 61-Jährige.
Die harsche Kritik an Nationaltorhüter Robert Green nach dessen Fehler im WM-Vorrundenspiel gegen die USA hält Shilton dennoch für überzogen und wenig hilfreich. "Wir scheinen nur darauf zu warten, dass ein Torhüter wieder einen dummen Fehler macht. Dann sind wir da und hacken auf ihn ein, bis er vor lauter Schmerzen nicht mehr aufstehen kann."
Lob für Joe Hart
Manchester Citys Joe Hart hält er für die mögliche kommende Nummer eins im englischen Tor. "Joe ist ein überaus talentierter Schlussmann. Er bringt alles mit, um eine große Nummer eins zu werden. Aber er ist jung und hat noch nicht viele Möglichkeiten erhalten, sein Talent unter erschwerten Bedingungen zu beweisen", so Shilton.
Er selbst stehe dem englischen Fußball allerdings auch in Zukunft nicht als Torwarttrainer zur Verfügung, machte Shilton deutlich: "Als Torwarttrainer würde meine Arbeit so aussehen: Fünfmal in der Woche Bälle aufs Tor schießen und am Sonntag auf der Bank sitzen. Das will ich mir nicht antun."