Tore: 0:1 Rooney (30.), 1:1 Luiz (54.), 2:1 Lampard (79., Elfmeter)
Bes. Vorkommnis: Gelb-Rote Karte für Vidic (93.)
Vor dem Anpfiff: Chelsea-Trainer Carlo Ancelotti ließ erneut Stürmer-Star Didier Drogba auf der Bank, stattdessen liefen Nicolas Anelka, Florent Malouda und Fernando Torres, der noch immer auf sein Tor-Debüt für die Blues wartet, von Beginn an auf.
Auch Sir Alex Ferguson sorgte für eine Überraschung: Er schickte zum ersten Mal seit 165 Partien zweimal in Folge die gleiche Elf auf den Rasen.
Vom Anpfiff weg entwickelte sich ein flottes Spiel an der Stamford Bridge. Eine Kombination zweier Equipe-Tricolore-Stars brachte den Gastgebern die erste Torchance der Partie. Doch Malouda scheiterte aus 15 Metern auf Vorlage von Anelka mit einer unplatzierten Direktabnahme an Edwin van der Sar (10.).
Rooney-Hammer ins Glück
Insgesamt erwischten die Blues den besseren Beginn. Doch auch den Schüssen von Michael Essien (12., abgefälscht) und Nicolas Anelka (16.) fehlte es an Präzision. Auf der anderen Seite offenbarte Rooney ungewohnt schlechtes Kopfball-Timing, als er nach einer perfekten Nani-Flanke aus vier Metern das Spielgerät mit der Schulter weit am Tor vorbei bugsierte.
Manchester entwickelte vor allem über die Außen Druck, doch die vielen Flanken von Patrice Evra, Nani oder Darren Fletcher fanden meist keinen Abnehmer.
Und weil im Strafraum kaum ein Durchkommen war, musste ein Distanzschuss zur Führung herhalten. Rooney legte sich 22 Meter vor dem Tor den Ball zurecht, um die Kugel dann ungestört ins linke, untere Eck zu jagen (30.). Sein erstes Tor außerhalb des Strafraums seit über drei Jahren.
Van der Sars spektakuläre Dreifach-Parade
Nach dem Gegentor nahm Chelsea das Heft wieder in die Hand. Doch ManUtd-Keeper van der Sar verhinderte den Ausgleich mit einer spektakulären Dreifach-Parade. Zuerst ließ er einen Freistoß-Hammer von Frank Lampard prallen, verhinderte daraufhin aber mit zwei sensationellen Reflexen einen Abstauber (41.).
Auch Ashley Cole brachte die Kugel nicht im Tor der Red Devils unter - sein Freistoßschlenzer aus 19 Metern segelte knapp über den rechten Giebel (45.).
Insgesamt waren die Blues in Durchgang eins das bessere Team, doch sie nahmen sich zwischen der 20. und der 30. Minute eine verhängnisvolle Auszeit.
Defensiv-Kombo erlöst Chelsea
Während Drogba weiter auf seine Einwechslung warten musste, grifft man auf dem Rasen auf bewährte Mittel zurück. Doch weder Lampards 30-Meter-Freistoß (50.) noch Rooneys Distanzschuss aus identischer Position wie vor dem 1:0 (52.) fanden den Weg ins Ziel.
In der 54. Minute wurden die Blues schließlich erlöst - durch eine Kombination zweier Verteidiger! Essiens Flanke aus dem linken Halbfeld verlängerte der mit aufgerückte Branislav Ivanovic Richtung zweiter Pfosten, wo David Luiz per Volley knallhart ins rechte Eck traf.
Fortan rannten die Blues mit dem Ausgleich und dem psychologischen Vorteil im Rücken an, während Manchester bei Kontern hochgradig gefährlich war. Als die Chelsea-Abwehr in der 64. Minute weit aufgerückt war, wurde Rooney von Nani über links auf die Reise geschickt, zog zum Strafraum, blieb dann aber im Abschluss zu eigensinnig und zielte weit rechts vorbei.
Lampard-Elfer bringt Stamford Bridge zum Beben
Fast immer wurde es gefährlich, wenn die Blues zum Freistoß antraten. In der 74. Minute durfte der eingewechselte Drogba sein Glück versuchen, doch er feuerte das Spielgerät knapp übers rechte Kreuzeck. Quasi im Gegenzug scheiterte Rooney mit einem unplatzierten 10-Meter-Drehschuss an Cech.
Es ging drunter und drüber an der Stamford Bridge. Chelsea kam immer wieder - von den Fans getragen - zu Chancen. Und als Yuri Zhirkow im Strafraum von Chris Smalling zu Fall gebracht wurde, blieb Referee Atkinson nichts anderes übrig, als auf den Punkt zu zeigen. Lampard verwandelte mit einem trockenen Hammer unter die Latte (79.). Die Stamford Bridge bebte!
Auch nach dem Führungstor blieben die Gastgeber am Drücker. Ein Distanzschuss von Zhirkow wurde von Nemanja Vidic mit Glück an den Pfosten gelenkt. In einer spannenden Schlussphase brachte Chelsea die Führung über die Zeit. Vidic holte sich in der Nachspielzeit noch Gelb-Rot ab und fehlt damit am kommenden Spieltag im Liverpool. Chelsea steht damit wieder auf Rang vier der Tabelle.
Spieler des Spiels: David Luiz. Der Prototyp für einen Verteidiger der Zukunft. Knallhart im Defensivverhalten, wie vor allem Rooney und Hernandez zu Spüren bekamen. Doch er verfügt auch über eine hervorragende Ballbehandlung, wie er oft in der Spieleröffnung und beim Ausgleich unter Beweis stellte. Entschärfte unzählige Flanken der Red Devils und setzte auch offensiv Akzente. Konnte sich glücklich schätzen, dass zwei versteckte Fouls gegen Hernandez (58.) und Rooney (76.) nicht geahndet wurden.
Chelsea - ManUtd: Fakten zum Spiel
