Der Strafenkatalog für rassistische Gesten und Äußerungen im englischen Fußball wurden unter anderem in Folge der Vorfälle zwischen Manchester Uniteds Patrice Evra und Liverpool-Angreifer Luis Suarez aus den Jahren 2011 und 2012 verschärft. Laut dem geltenden Reglement muss Anelka mit mindestens fünf Spielen Sperre rechnen, wenn sein Handeln als rassistisch bewertet wird.
Nach Informationen des "Mirror" möchte die FA den Dialog mit führenden jüdischen Gruppen suchen, um die Wogen zu glätten. Doch einzelne Vertreter fordern das maximale Strafmaß gegen den 34-jährigen Franzosen. Der will seine Geste als Statement gegen das Establishment und als Gruß an den Komiker Dieudonne Mbala Mbala verstanden wissen.
"Der Quenelle-Gruß ist antisemitisch"
Dem Europameister von 2000 weht allerdings ein heftiger Wind entgegen. So erklärte Dave Rich vom jüdischen Interessenverband Community Security Trust: "Der Quenelle-Gruß ist antisemitisch, ob Nicolas Anelka dies so gemeint hat oder nicht. Wir erwarten von der FA eine Null-Toleranz-Politik und eine Untersuchung wie nach einer rassistischen Geste."
Auch Moshe Kantor, Präsident des Europäischen Jüdischen Kongresses, fordert vom Verband ein hartes Durchgreifen: "Anelka hat den berüchtigten Gruß der Nazis mit dem ausgetreckten Arm gemacht." Kantor fuhr fort: "Es sollte im Sport keinen Raum für Intoleranz und Rassismus geben. Wir erwarten, dass die Offiziellen der Premier League und die Polizei Anelka angemessen bestrafen."
Nicolas Anelka im Steckbrief