"Wir sind von ausländischen Trainern besessen. Das liegt daran, dass wir so viele ausländische Spieler haben, dass die Klub-Eigentümer denken, ausländische Trainer sind der beste Weg um deren Kultur zu verstehen", erklärte Ince im Gespräch mit dem "Telegraph":
"Als ich am Montag das Spiel Manchester City gegen Chelsea sah, dachte ich, da stehen nur Ausländer auf dem Platz."
Nationalmannschaft leidet
Tatsächlich waren nur drei der 22 Spieler zu Beginn der Partie Engländer - ein Trend, der vor allem bei den Top-Teams immer gravierender wird. "Das kann nicht richtig sein. Als ehemaliger englischer Nationalspieler macht mich das fertig", so der 46-Jährige weiter.
Schließlich leide auch die Nationalmannschaft darunter: "Das Problem ist, dass sich die Premier League nicht für die Nationalmannschaft interessiert. Die FA schon, aber sie hat keine Macht. Wenn wir bei einer WM die Gruppenphase überstehen und dann gegen ein besseres Team rausfliegen sagt plötzlich wieder jeder: 'Verdammt, wir haben nicht genügend Weltklasse-Spieler.'"
Ince fordert Ausländer-Beschränkung
Doch daran werde sich auch in Zukunft nichts ändern, solange weiterhin so viele ausländische Spieler in die Liga geholt werden.
"Es muss eine Vereinbarung geben, dass man nur eine bestimmte Anzahl ausländischer Spieler im Kader haben darf", forderte Ince: "Allerdings ist die Premier League mittlerweile so groß, dass sie kaum aufzuhalten ist."
Daher befürchtet 53-fache Nationalspieler eine düstere Zukunft: "Steven Gerrard hat vielleicht noch zwei Jahre. John Terry und Rio Ferdinand spielen nicht für England. Schauen Sie sich doch alle die großen Spieler an, die wir hatten - Alan Shearer, Sol Campbell, Tony Adams. Solche Spieler kommen nicht mehr nach."
Paul Ince im Steckbrief