Van Gaal: "Bin Manchesters Teufel"

Von Adrian Franke
Louis van Gaal kann mit der Kritik bei Manchester United umgehen
© getty

Das Premier-League-Debüt von Louis van Gaal ging am vergangenen Wochenende gründlich in die Hose, mit 1:2 unterlag Manchester United gegen Swansea City. Der Niederländer weiß, dass er schon jetzt für manche der Sündenbock ist, mahnt aber zu mehr Vertrauen und Zeit.

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"Vor zwei Wochen war ich Manchesters König, jetzt bin ich Manchesters Teufel", erklärte van Gaal auf einer Pressekonferenz: "So ist das Fußballgeschäft und vor allem sind so die Medien in der Fußballwelt. Ich denke, die Fans von Manchester sind intelligent."

Immerhin habe er den holprigen Saisonstart angekündigt: "Ich sagte bereits, dass die ersten drei Monate vor allem für die Spieler, aber auch für die Fans schwierig werden würden. Das habe ich auch Vizepräsident Ed Woodward und den Eigentümern, der Glazer-Familie, gesagt. Das ist immer so. Ich wurde wegen meiner Philosophie eingestellt, nicht weil ich ein netter Mensch bin. Das bin ich, aber ich habe meine Philosophie."

Van Gaal: "Prozesse brauchen Zeit"

Daher plant der Niederländer weiter langfristig: "Ich wurde nicht eingestellt, um gefeuert zu werden. Ich wurde eingestellt, um ein Team aufzubauen. Das ist ein Prozess, und Prozesse brauchen Zeit. Ich bringe eine neue Philosophie mit und das ist schwierig, denn ich muss viele Informationen weitergeben. Im Moment sind wir in einem Prozess vieler Informationen."

Doch neben Zeit brauche Philosophie auch Überzeugung. "Man muss daran glauben", so van Gaal: "Vielleicht kann mein Lebenslauf sie überzeugen. Andernfalls bin ich wirklich eingestellt, um entlassen zu werden. Man muss an die Philosophie glauben und dann werden wir wieder ein großer Klub. Aber das braucht Zeit. Es ist kein Job, der über Nacht erledigt wird."

Auch darum appellierte er an Fans und Umfeld, die Erwartungen für die Saison runter zu schrauben: "Es geht jetzt nicht darum, ob wir Meister werden, denn wir müssen ein Team aufbauen und das könnte länger dauern. Ich weiß, dass die Fans auch Angst haben. Sie haben die letzte Saison gesehen und dann dieses erste Heimspiel. Sie müssen an die Philosophie glauben, so wie die Spieler es tun."

Louis van Gaal im Steckbrief

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