"Mein eigenes Auftreten auf dem Platz hat sich verändert. Man kann schon sagen: Die Brust ist breiter geworden durch den Titel, das Selbstvertrauen ist größer", so Schürrle im "Kicker" über seine Entwicklung. "Jetzt habe ich das Standing, um selbst auch mal problematische Dinge anzusprechen."
Nicht nur die WM, auch die Saison mit Chelsea war "schon ein Durchbruch für mich, auch international im Ansehen", so Schürrle. "Denn ich habe mich in einem Verein, der praktisch nur aus Weltstars besteht, durchgesetzt, immer wieder gespielt, meine Tore gemacht."
Fluch und Segen der Joker-Rolle
In seiner ersten Spielzeit in London kam der 23-Jährige auf 30 Einsätze in der Premier League und steuerte achte Tore bei - für einen Novizen auf der Insel ein guter Wert. Trotzdem: Über die volle Spielzeit ging es nur selten, ebenso wie bei der WM, wo Schürrle sechsmal eingewechselt wurde und drei Tore sowie drei Vorlagen beisteuerte.
Schürrles Joker-Qualitäten, seine Fähigkeit, von der Bank immer für Torgefahr sorgen zu können, ist für seine Teams ein Segen, für seinen eigenen Anspruch bisweilen aber ein Fluch. "Ich hoffe doch, dass ich die Rolle abstreifen kann und künftig häufiger von Beginn an spiele. Das ist mein Ziel", so Schürrle.
"Aber wenn es anders sein sollte, kann ich auch damit gut leben. Gerade auf meiner Position sind wir hochkarätig besetzt", so der Ex-Mainzer über die Konkurrenzsituation in der DFB-Elf, wo sich neben Schürrle auf Linksaußen Lukas Podolski, Marco Reus und Julian Draxler tummeln. Zudem spielte Mesut Özil während der WM phasenweise auf dieser Position.
"Bundesliga ist immer reizvoll"
Zunächst steht für Schürrle nun wieder das Tagesgeschäft auf dem Programm. Und das heißt nach dem Auftakt in der EM-Qualifikation wieder Premier League - doch langfristig reizt auch die Rückkehr nach Deutschland. "Natürlich wünscht man sich manchmal, wieder in seinem Heimatland zu sein", so der noch bis 2018 in London gebundene Offensivmann.
"Im Moment bin ich unheimlich glücklich bei Chelsea, aber meine Karriere ist ja noch lang. Und die Bundesliga ist immer reizvoll", so Schürrle, der in der Bundesliga für Mainz 05 und Bayer Leverkusen in 131 Spielen 38 Tore erzielte und 21 weitere auflegte.
Andre Schürrle im Steckbrief