Warum er zu Saisonbeginn nur auf der Bank saß, dafür hatte Podolski im Gespräch mit dem "Kicker" eine Erklärung: "Ich brauche für mein Spiel Fitness, und die konnte ich nach der kurzen Pause anfangs der Saison gar nicht haben", verrät der 29-Jährige und beteuert: "Hätte mich Arsene Wenger gefragt, ob ich bereit gewesen wäre für die Champions-League-Qualifikationsspiele gegen Besiktas oder die Premier League, hätte ich ihm selbst gesagt: Nee, ich brauche noch ein paar Wochen."
Den Konkurrenzkampf mit der stark besetzten Arsenal-Offensive scheut er nicht: "Ich bin mir sicher, meine Gelegenheiten zu bekommen. Dann muss ich dem Trainer zeigen: Ich bin da!" Wenger war es auch, der Podolski zum Bleiben animierte. "Ich hatte ein Gespräch mit Arsene Wenger, in dem er mir erklärt hat, dass er auf meine Abschlussstärke und meine Assists setzt und mich behalten will. Deshalb war das Thema Wechsel für mich eher zweitrangig."
Arsenal setzt Poldi Welbeck vor die Nase
Trotzdem spielte der Ex-Kölner auch mit dem Gedanken eines Transfers. "Es gab einige Anfragen aus dem Ausland und auch aus der Bundesliga", bestätigt er. Einen Wechsel, nur um des Wechselns Willen, wollte er aber nicht erzwingen. "Als Kölner wäre es mir schwergefallen, für einen anderen Verein in Deutschland aufzulaufen. Nach Russland, in die Walachei oder in die USA zu gehen, war jedenfalls überhaupt keine Option für mich."
Dass Arsenal nach der Verletzung von Top-Stürmer Olivier Giroud Englands Nationalstürmer Danny Welbeck verpflichtete, statt auf die interne Lösung Podolski zu setzen, stößt dem Routinier jedoch schon ein wenig sauer auf.
"Es ist zunächst eine schwierige Situation für mich. Denn wenn man für viel Geld neue Spieler holt, haben diese zunächst einmal einen Vorteil, weil sie erst einmal spielen werden. Aber wir haben eine lange Saison vor uns und werden sehen, was passiert."
Angst vor dem Kampf mit dem 23-Jährigen hat er nicht. "Wenn ich topfit bin, passe ich perfekt in die Mannschaft Arsenals. Und dann sehe ich mich auch in der ersten Elf, darauf arbeite ich hin."
Keine Angst vor Konkurrenz in der Nationalelf
Auch in der Nationalmannschaft steckt Podolski nicht auf, ist weit von einem Rücktritt entfernt. "Wenn ich in Brasilien gesehen hätte, ich habe keine Chance, ich gehöre nicht mehr rein in diese Mannschaft, dann hätte ich mir überlegen müssen, ob es nicht besser ist aufzuhören. Aber so war es nicht. Ich brauche mich in unserer Mannschaft vor niemandem zu verstecken."
Dass er von Teilen der Medien nur noch als Chef der Spaß-Fraktion und Gute-Laune-Onkel gesehen wird, ärgert Podolski maßlos. "Ich bin nicht hier, weil ich der Spaßvogel Poldi bin und für gute Laune sorge. Ich bin hier, weil ich es verdient habe. Ich kenne meine Stärken, ich habe viele, viele Länderspiele und Turniere absolviert. Diese Erfahrung kann ich an die jungen Spieler weitergeben. Ich bin ein Teil der Mannschaft, werde meine Einsätze bekommen, fühle mich wohl in der Truppe. Deshalb bleibe ich dabei", so der Deutsch-Pole.Lukas Podolski im Steckbrief