PL-Boss will keine Winter-WM

Von Marco Nehmer
Richard Scudamore ist gegen eine Austragung der WM 2022 Winter
© getty

Richard Scudamore lehnt eine Austragung der Weltmeisterschaft 2022 in Katar in den Wintermonaten ab. Der Chef der englischen Premier League favorisiert eine Lösung, die die Topligen weniger belasten würde. Zudem appelliert er an den englischen Fußball, den Weg der Reform nach dem Vorbild Deutschlands zu gehen.

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"Ich plädiere dafür, dass die WM in Katar 2022 im Mai oder September ausgetragen wird", so Scudamore in der "Bild am Sonntag". Der 55-Jährige betonte: "Es kann nicht sein, dass eine Lösung der Terminfrage auf Kosten der europäischen Ligen und deren Spielkalender geht."

Zuletzt hatte sich auch die europäische Klubvereinigung ECA wiederholt kritisch über eine Austragung im Winter geäußert. Die Spielkalender der nationalen Ligen und der Champions League würden enorm beeinträchtigt. "Das wäre nicht in Ordnung", befand nun auch Scudamore.

Zudem richtete sich der seit 1999 amtierende Liga-Chef mit mahnenden Worten an den englischen Fußball, der bei der WM in Brasilien erneut enttäuschend abschnitt. "Die Mannschaften, die bei der WM weit gekommen sind, haben gespielt wie die Teams in der Premier League. Und eigentlich hätte es für England am leichtesten sein müssen, diesen Stil zu kopieren", so Scudamore.

"Wir holen auf"

Die zaghaften Reformen im englischen Fußball müssten daher vorangetrieben und intensiviert werden. "Deutschland hat seit 2001 viel für die Entwicklung junger Spieler getan, da sind wir immer noch hintendran. Aber wir holen auf", so der Funktionär aus Bristol.

"Das Zitat von Löw, dass der Titel durch die Reform des deutschen Fußballs und harte Arbeit möglich wurde - daran müssen wir uns in England erinnern", forderte Scudamore eine Ausrichtung am amtierenden Weltmeister.

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