Erst wollte Jose Mourinho gar nichts sagen, dann folgte die nach Niederlagen fast schon standesgemäße Schimpftirade auf den Schiedsrichter. "Er ist zu langsam, um auf Ballhöhe zu bleiben", meckerte der Teammanager des FC Chelsea nach der bitteren 3:5-Niederlage im Londoner Derby bei Tottenham Hotspur in Richtung Phil Dowd, der nach Ansicht des Portugiesen einen Strafstoß für die Blues hätte pfeifen müssen.
Für Mourinho war die Sache klar, der nicht gegebene Elfmeter hätte das 2:0 sein müssen und Chelsea dann niemals verloren. Bereits beim 1:1 beim FC Southampton am Sonntag hatte er sich benachteiligt gefühlt. "Jetzt sprechen wir von zwei Spielen, in denen wir wegen zwei unglaublicher Schiedsrichter-Entscheidungen nur einen Punkt statt sechs geholt haben. Das ist schwer zu akzeptieren", sagte Mourinho.
Verschwörungstheorien kann der 51-Jährige gut, meist, um von Niederlagen abzulenken. Und die Pleite war eine krachende - erst zum zweiten Mal in seiner Trainer-Karriere kassierte ein Team Mourinhos fünf Gegentreffer. Zur Premiere war er 2010 mit Real Madrid 0:5 gegen den FC Barcelona untergegangen.
Immerhin ließ der "Special One" auch eine andere Deutung der Niederlage zu: "Wir haben Fehler in der Defensive gemacht, wir hatten individuelle Probleme und Pech - deswegen haben wir fünf Tore kassiert." Nach dem zweiten Spiel ohne Sieg steht Chelsea, beim dem Weltmeister André Schürrle im Kader fehlte, nun punkt- und torgleich mit Titelverteidiger Manchester City an der Spitze.
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