Offiziell: Dortmund verliert Mkhitaryan

SID
Mkhitaryan verlässt den BVB Richtung Premier League
© getty

Borussia Dortmunds Mittelfeld-Star Henrikh Mkhitaryan wechselt zum englischen Rekordmeister Manchester United. Das gab der BVB am Samstag bekannt, ohne Details zur Ablöse oder Vertragslaufzeit zu nennen. Die Ablöse wird auf eine Summe zwischen 32 und 42 Millionen Euro taxiert.

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"Diesem Transfer ging für uns auf Basis einer völlig neuen Ausgangssituation eine schwierige Abwägung voraus: Manchester hat uns ein enorm werthaltiges Angebot unterbreitet. Hätten wir es ausgeschlagen, wäre der Spieler 2017 ablösefrei gewechselt. Und wir hätten die Personalfrage nur um ein Jahr hinausgeschoben", sagte Hans-Joachim Watzke als Vorsitzender der BVB-Geschäftsführung. Den Transfer nach Old Trafford bestätigte der BVB am Samstag, ohne jedoch Details zur Ablöse oder Vertragslaufzeit zu nennen.

Die Dortmunder hatten zuvor bereits Mats Hummels (Bayern München) und Ilkay Gündogan (Manchester City) abgegeben. Mkhitaryan wird bei ManUnited Teamkollege von DFB-Kapitän Bastian Schweinsteiger. Für Hummels hatten die Dortmunder 35 Millionen Euro, für Gündogan sollen rund 30 Millionen Euro kassiert. United hatte zuvor bereits den schwedischen Superstar Zlatan Ibrahimovic (34) ablösefrei von Paris St. Germain verpflichtet. Angeblich sollen Ibrahimovic und Mkhitaryan am Dienstag in Manchester zusammen präsentiert werden.

Die Schwarz-Gelben haben sich für die kommende Saison bislang mit Marc Bartra (FC Barcelona), Sebastian Rode (Bayern München), Emre Mor (FC Nordsjaelland), Ousmane Dembele (Stade Rennes), Mikel Merino (CA Osasuna) und Raphael Guerreiro (FC Lorient) verstärkt. Allesamt hoch veranlagte Spieler, aber beileibe keine Hochkaräter.

Der langjährige BVB-Cheftrainer Jürgen Klopp hat die bisherige Einkaufspolitik der Borussia dennoch gelobt. "Sie haben es in dieser Transferperiode geschafft, fast alle europäischen Top-Talente nach Dortmund zu holen", sagte der 49 Jahre alte Teammanager des FC Liverpool der Bild.

Abgänge schmerzen

Die Abgänge der drei Stars Hummels, Gündogan und Mkhitaryan schmerzen allerdings, "wenn jetzt drei absolute Leistungsträger gehen", so Klopp, der sich an eine Phase während seiner Tätigkeit bei den Westfalen erinnert: "Als ich beim BVB war, hatten wir anfangs auch mal eine ähnliche Situation. Und wenn es einer hinbekommt, dann ist es der unfassbar starke Verein und Trainer Thomas Tuchel. Ich mache mir um Borussia Dortmund auf jeden Fall keine Sorgen."

Allerdings muss Tuchel mit einer gänzlich neuformierten Mannschaft versuchen, Meister und Pokalsieger Bayern München Paroli zu bieten. Beim BVB kommt es zu einer personellen Zäsur. Der Vizemeister und DFB-Pokalfinalist muss sich auf jeden Fall in Bezug auf die Mannschaft ganz neu aufstellen.

Allerdings dürfte auch klar sein: Die Dortmunder werden personell nochmals nachlegen. Zumal Nationalspieler Marco Reus nach seinem EM-Aus nach Vereinsangaben voraussichtlich erst Mitte August wieder voll belastungsfähig sein wird. Er wird damit einen großen Teil der am Montag startenden Saisonvorbereitung verpassen.

Wer kommt als Ersatz?

Viele Namen werden rund um den Borsigplatz bereits gehandelt. Eine Rückkehr von WM-Held Mario Götze aus München ist weiterhin ein Thema. Wesentlich weiter sollen die Verhandlungen mit André Schürrle sein. Für den Weltmeister vom VfL Wolfsburg müsste der BVB aber tief in die Tasche greifen, 30 Millionen Euro sind im Gespräch.

Möglich erscheint auch, dass der polnische EM-Star Jakub Blaszczykowski (an den AC Florenz ausgeliehen) wieder zum BVB zurückkehrt. Der 30-Jährige überzeugte bei der EURO in Frankreich und besitzt noch Vertrag bis 2018 beim BVB. Zudem spricht für Kuba, dass er bei den Borussia-Fans immer noch ganz hoch im Kurs steht.

Henrikh Mkhitaryan im Steckbrief

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