Der Trainer von New York City FC gewann mit den Gunners zwischen 1996 und 2005 drei Meisterschaften. Darunter war der Titelgewinn 2004, den die Londoner ohne Niederlage einfuhren.
"In unserer Generation hatten wir einige fantastische Spieler am Ball, aber die Mehrheit war einfach physisch stark. Wir hatten Dennis Bergkamp, der das gewisse Flair hatte, und Thierry Henry, der Tore erzielen konnte und so viel Kraft hatte. Aber wir hatten auch Spieler, die athletisch und physisch stark waren, zum Beispiel Sol Campbell. Auch starke Persönlichkeiten wie Jens Lehmann, David Seaman oder unsere Viererkette", erklärt der Franzose dem Mirror.
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"Wenn ich Arsenal jetzt sehe, dann gefällt mir der Spielstil, sie spielen mit den besten Fußball in der Liga. Aber ich habe das Gefühl, dass etwas fehlt und das ist die physische Präsenz, die Persönlichkeit. In den letzten fünf oder sechs Jahren ging Arsenal zu eher mobilen und technisch starken Spielern über, die komplett unterschiedlich sind", analysiert Vieira.
Arsene Wenger hat bisher nur Granit Xhaka und Rob Holding verpflichtet. Die Suche nach einem Stürmer und einem Verteidiger läuft weiterhin auf Hochtouren. Ex-Spieler Vieira kann das verstehen: "Ich denke, dass es mutig von ihm ist, nicht einfach Spieler zu kaufen, die nicht in sein System passen oder nicht den Werten entsprechen, die er bei Spielern sucht."
"Das beste Beispiel ist Ajax"
"Auf der anderen Seite ist das Team nicht so gut, wie es sein könnte. Du musst die Mannschaft verstärken, aber er arbeitet jeden Tag mit ihnen, um sie besser zu machen", konstatiert er.
Enttäuscht ist er allerdings, dass keine Ex-Arsenal-Profis im Mitarbeiterstab stehen, nachdem Henry den Verein verlassen hat: "Die Spieler wollen, bekommen aber nicht die Möglichkeit und sind enttäuscht. Die Gründe dafür kenne ich nicht, aber das perfekte Beispiel ist Ajax. Die Ex-Spieler arbeiten für den Verein, auf dem Feld oder im Büro und die Tür ist immer offen."
Seine Prognose für die neue Saison ist nicht komplett negativ, allerdings traut er den Gunners den Titel nicht zu: "Arsenal wird immer zum Favoritenkreis gehören wegen der Spielweise. Aber gleichzeitig werden sie enttäuscht sein, wenn sie Spiele verlieren, die sie eigentlich gewinnen sollten."
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