Im Interview mit Sportsmail erklärt The Special One, warum der Gewinn der Champions League mit Inter für ihn eine speziellere Errungenschaft war als der Triumph mit dem FC Porto. "Porto war ein Team voller junger Leute, eine Mannschaft, die noch viele Jahre vor sich hatte. [...] Inter war ein altes Team, eine Mannschaft, die das schon ihre gesamte Karriere erreichen wollte. Sie erlitten eine Frustration nach der anderen", verriet Mourinho. "Es galt 'Jetzt oder nie'".
Nicht für die Mannschaft, auch für den langjährigen Präsidenten Massimo Moratti und die Fans, die damals seit über 50 Jahren nicht mehr den Gewinn eines europäischen Wettbewerbs feiern konnten.
Der Gewinn der Königsklasse mit dem FC Porto war dennoch eine faustdicke Überraschung, war man doch ein klarer Außenseiter. Überraschungen wird es in Zukunft in der Champions League jedoch kaum mehr geben, so Mourinho: "Im Moment gibt es einen Kreis von mächtigen Klubs und Ländern. Es ist sehr schwer einen Champion außerhalb dieses Kreises zu bekommen. Es wäre für mich eine große Überraschung, würde das geschehen."
Premier League wichtiger als Champions League
Als mögliche Überraschungssieger würde er auch englische Vereine zählen. Dies liege aber natürlich nicht an mangelnder finanzieller Möglichkeiten, sondern an den Anforderungen der Premier League. "Andere Länder kümmern sich sehr um die Champions League. In diesem Land steht die Premier League aber immer über der Champions League. Die Institutionen, die den Wettbewerben vorstehen, machen das sehr, sehr klar", erklärt Mourinho.
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Dazu gibt The Special One auch ein Beispiel: "Ich spielte einst ein Halbfinale in der Champions League mit einem englischen Klub [Chelsea vs. Liverpool 2007, Anm. d. Red.] und hatte ein entscheidendes Spiel in der Premier League zwei Tage zuvor zu bestreiten. Sie konnten uns aber nicht mal einen Tag mehr geben, weil es wichtiger war, dieses Match für den Morgen des Sonntags zu haben, anstatt uns für Samstag anzusetzen und uns einen Tag länger regenieren zu lassen."
Außerdem beklagt sich Mourinho, dass in England eine Rotation kaum möglich sei. "Die Intensität in jeder Partie ist die Gleiche. In England kannst du keine Spieler ausruhen. Wenn du Spieler ausruhen lässt und sie an Europa denken, dann wirst Du das Match in der Premier League verlieren", erklärt Mourinho.
Anders sei es dagegen in Portugal, Spanien oder Italien gewesen, wo er teilweise "das gesamte Team" pausieren lassen konnte. Somit sei die Premier League "der stärkste interne Wettbewerb".
Jose Mourinho im Steckbrief