Am 23. Spieltag der Premier League patzten der FC Arsenal und Tottenham Hotspur im Meisterschaftsrennen und verpassten es somit, den Rückstand auf die Spitze zu verringern. Manchester United verliert sogar den Anschluss. Leicester ist der schlechteste Meister aller Zeiten, während das absolute Topspiel zwischen Liverpool und Chelsea keinen Sieger hervorbrachte. Manchester City hingegen sorgte schnell für klare Verhältnisse.
Swansea City - Southampton 2:1 (1:0)
Tore: 1:0 Mason (38.), 1:1 Long (57.), 2:1 Sigurdsson (70.)
- Nachdem es zwischen diesen beiden Teams bei den letzten drei Aufeinandertreffen im Liberty Stadium jeweils einen 1:0-Sieg der Hausherren gegeben hatte, setzten sie sich nun erneut knapp durch.
- Swansea schaffte es damit erstmals seit Mai 2016, zwei Premier-League-Partien in Serie zu gewinnen. Am vergangenen Spieltag hatte die Elf des ehemaligen Bayern-Co-Trainers Paul Clement überraschend den FC Liverpool besiegt.
- Paul Clement hat drei seiner vier Ligaspiele mit Swansea gewonnen und damit bereits mehr Siege eingefahren als Vorgänger Bob Bradley in dessen zehn Begegnungen (2).
- Gylfi Sigurdsson war in dieser Spielzeit bereits an 14 Toren beteiligt (sieben Treffer, sieben Assists). Damit hat er schon jetzt seine Marke aus der Vorsaison eingestellt.
- Für Swansea endete eine Serie von drei verlorenen Heimspielen. Bei einer weiteren Niederlage hätte der Klub eine traurige Marke aus dem Jahr 1991 eingestellt. Damals war der Verein noch Drittligist.
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Bournemouth - Crystal Palace 0:2 (0:0)
Tore: 0:1 Dann (46.), 0:2 Benteke (90+2.)
- Bei leichtem Regen ging Bournemouth gegen Palace in die Partie, ohne eines der letzten fünf Spielen gegen die Gäste verloren zu haben und wollte diese Serie fortsetzen. Statistisch gesehen, standen die Chancen von vorneherein gut: Die Eagles gewannen nur eines der letzten 13 Spiele in Bournemouth und das war 1987!
- In der ersten Hälfte passierte lange sehr wenig. Beide Teams schafften es nur selten, offensive Nadelstiche zu setzen, tendenziell waren die Gäste aggressiver. Auffallend waren die vielen Distanzschüsse kurz vor dem Sechzehner. Gegen Ende der ersten Halbzeit drehten beide Mannschaften etwas auf, die Eagles hatten sogar noch eine richtig gute Chance: Zaha ließ im Strafraum seinen Verteidiger mit einem Übersteiger stehen und schloss mit dem rechten Fuß ab, Boruc parierte den Schuss jedoch.
- Kaum war der zweite Durchgang angepfiffen, brachte Dann die Londoner nach einer Ecke in Führung (46.). Der Treffer rüttelte beide Teams wach. Sowohl Palace als auch der AFC trauten sich vorne plötzlich mehr. Daraus entstand eine recht ausgeglichene Phase, in der die Gastgeber immer torgefährlicher wurden. In der Schlussphase versuchte es der AFC immer wieder und hatte einige vielversprechende Gelegenheiten. Benteke zerstörte mit seinem Treffer in der Nachspielzeit (90+2.) aber jegliche Hoffnung der Cherries.
Burnley - Leicester City 1:0 (0:0)
Tor: 1:0 Vokes (87.)
- Zehn Spiele in Folge konnte der FC Burnley nicht gegen Leicester City gewinnen. Am Dienstagabend riss diese Serie, auch wenn es lange nach einem torlosen Remis aussah.
- In der ersten Halbzeit kontrollierten die Gastgeber klar die Partie und ließen den Foxes mit über fast 65 Prozent Ballbesitz nur wenig Luft zum Atmen. Im gegnerischen Strafraum fanden allerdings beide Teams, trotz zahlreicher Versuche, nicht den entscheidenden Zug zum Tor.
- Auch in der zweiten Spielhälfte bestimmte Burnley das Geschehen. 24 Torschüsse gaben die Hausherren ab und es dauerte bis zur 87. Minute, ehe sie das in einem Treffer ummünzen konnten.
- Am Ende war es der eingewechselte Sam Vokes, der kurz vor Schluss den Siegtreffer erzielte.
- Leicester ist der schlechteste Meister aller Zeiten in der Premier League: 21 Punkte nach 23 Spielen hatte noch nie ein amtierender Titelträger auf dem Konto.
FC Middlesbrough - West Bromwich Albion 1:1 (1:1)
Tore: 0:1 Morrison (6.), 1:1 Negredo (17./FE)
- In der ersten Halbzeit zeigte sich den Zuschauern im Riverside Stadium eine hart umkämpfte und ausgeglichene Partie, in der Middlesbrough eindeutig den Negativtrend beenden wollte. Trotz frühem Rückstand zeigte Boro in der ersten Halbzeit deutlich mehr Aggressivität im Zweikampf und hätte in der 24. Minute sogar einen Elfmeter verdient gehabt.
- Der typisch englische Flair ging trotz furchtbarer Wetterlage in Halbzeit zwei etwas verloren. Sowohl Tempo als auch echte Großchancen waren nach einer unterhaltsamen ersten Hälfte im zweiten Spielabschnitt Mangelware. Boro hatte zwar 62 Prozent Ballbesitz, zeigte sich aber sowohl in der Spieleröffnung als auch im Mittelfeld mit enormen kreativen Defiziten. Lediglich die Doppelchance der Baggies, bei der sowohl Rondon als auch Philips am Pfosten scheiterten, sorgte für echte Aufregung.
- Das Gästeteam von Tony Pulis kam zwar auf 16 Torschüsse, konnte sich insgesamt aber zu selten über die Flügel durchspielen, um Solomon Rondon im Sturmzentrum einzusetzen. Dennoch wäre ein Sieg nicht unverdient gewesen. Mit jetzt 33 Punkten stehen die Baggies aber sehr gut da und sollten nichts mehr mit dem Abstieg zu tun haben. Boro hingegen konnte seit sechs Spielen nicht gewinnen und steht lediglich zwei Punkte über dem Strich.
Arsenal - Watford 1:2 (0:2)
Tore: 0:1 Kaboul (11.), 0:2 Deeney (14.), 1:2 Iwobi (58.)
- Arsenal erlebte in der ersten Viertelstunde ein Fiasko: Binnen drei Minuten gingen die Gäste mit zwei Toren in Front - es war das erste Mal in der Geschichte der Premier League, dass Watford gegen die Gunners eine Führung erspielte. Hinzu kam: Arsenal hatte in keinem der vorangegangenen Liga-Spiele in dieser Saison in der Anfangsviertelstunde ein Tor kassiert, diesmal gleich zwei.
- Das 1:0 war für die Hornets etwas glücklich: Einen wuchtigen Freistoß von Younes Kaboul fälschte Ramsey ab, sodass für Cech nichts zu halten war. Auch das 2:0 fiel nicht ganz planmäßig: Capoue war links im Strafraum frei durch, sein Schuss prallte von Cech aber genau vor die Füße von Troy Deeney ab, der kein Problem hatte, einzuschieben.
- Es ging genauso bitter weiter: In der 20. Minute musste Aaron Ramsey verletzt raus: Zunächst war nicht ersichtlich, wo es den anfälligen Mittelfeldmann schmerzte, sein Einsatz am Wochenende bei Chelsea ist aber wohl mehr als fraglich. Für ihn kam Oxlade-Chamberlain. Die Gunners hatten übrigens zum 150. Mal in ihrer Liga-Historie ein Spiel ohne einen einzigen Engländer in der Startelf begonnen. Shkodran Mustafi spielte ebenso über 90 Minuten wie Mesut Özil.
- Auf dem durchnässten Untergrund kamen die Gunners überhaupt nicht klar, wurden in ihren Bemühungen von aufmerksamen und zweikampfstarken Gästen aber auch durchgängig bearbeitet. Mit dem Anschluss durch Alex Iwobi, der einen feinen Chip von Alexis Sanchez verwertete, war Arsenal aber wieder richtig am Drücker. Das reichte letztlich aber nicht mehr zum Punktgewinn.
- Im Kampf um die Meisterschaft erlitten die Gunners somit einen Rückschlag. Mit nun 47 Punkten konnten sie den Rückstand auf Chelsea nicht verkürzen.
Sunderland - Tottenham Hotspur 0:0
- Die Spurs dominierten die Partie mit deutlich mehr Ballbesitz, doch Sunderland kämpfte aufopferungsvoll und hatte selbst gute Möglichkeiten. Tottenham enttäuschte in der ersten Hälfte spielerisch und schaffte es nicht, Sunderland-Keeper Mannone ernsthaft zu prüfen.
- Auch im zweiten Durchgang wirkte Tottenham viel zu ideenlos, um die sattelfeste Abwehr der Black Cats in Verlegenheit zu bringen. Auf der Gegenseite fehlte es Sunderland an der nötigen Qualität, um vielleicht sogar mehr als nur einen Punkt zu erspielen.
- Im Kampf um die Meisterschaft erlitten die Spurs somit einen Rückschlag. Mit nun 47 Punkten (punktgleich mit Arsenal) konnten sie den Rückstand auf Chelsea nicht verkürzen.
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Liverpool - Chelsea 1:1 (0:1)
Tore: 0:1 Luiz (24.), 1:1 Wijnaldum (57.)
Bes. Vorkommnis: Mignolet hält Foulelfmeter gegen Costa (76.)
- Zum Abschluss eines katastrophalen Monats Januar riskierte der FC Liverpool im Heimspiel gegen Tabellenführer Chelsea seine letzte Meisterschaftschance zu verspielen. Zuletzt schied Klopps Team nach peinlichen Heimniederlagen sowohl im EFL- als auch im FA Cup aus.
- Der nächste Schock folgte für die Reds, als man trotz 80 Prozent Ballbesitz in der Anfangsviertelstunde in der 25. Spielminute in Rückstand geriet. David Luiz erzielte dabei sein erstes Premier-League-Tor seit April 2013.
- Erst im zweiten Durchgang konnten sich die Reds davon erholen, erhöhten die Intensität und wurden durch Georginio Wijnaldum belohnt. Der Niederländer traf zum 14. Mal in Englands höchster Spielklasse. Bemerkenswerterweise kam dieses, wie die 13 vorigen, vor heimischem Publikum zustande.
- Kurz vor Spielende musste die Anfield Road erneut zittern, als Diego Costa zum Elfmeter antrat, weil Matip den Spanier im Strafraum gefällt hatte. Simon Mignolet allerdings parierte den Strafstoß und sicherte damit den sechsten von 14 Versuchen aus elf Metern, die er als Torwart vom FC Liverpool auf sich hat zukommen sehen.
- Mit dem Remis konnten die Gäste auch im fünften Besuch an der Anfield Road in Serie mindestens einen Punkt mitnehmen. Jürgen Klopp und die Reds haben zwar nur noch geringe Titelchancen, der ehemalige Dortmunder kann sich allerdings über den Fakt freuen, nur eines seiner 15 Spiele gegen die "großen Sechs" (FC Chelsea, Manchester United, Tottenham Hotspur, Manchester City, FC Arsenal) verloren zu haben.
West Ham - Manchester City 0:4 (0:3)
Tore: 0:1 De Bruyne (17.), 0:2 Silva (21.), 0:3 Jesus (39.), 0:4 Toure (66./FE)
- Caballero stand zum ersten Mal seit 19 Premier-League-Spielen wieder zwischen den Pfosten und erhielt den Vorzug vor Bravo, der im Jahr 2017 nur einen von acht Schüsse auf sein Tor abwehren konnte.
- Wirklich gefordert wurde Caballero von harmlosen Hammers, die im ersten Durchgang völlig überrollt wurden, aber nicht. Erheblichen Anteil an der deutlichen Führung hatte Citys Neuzugang Gabriel Jesus, dem als erstem Spieler überhaupt in seinem ersten Spiel für Manchester City ein Tor und eine Vorlage gelang.
- In der zweiten Hälfte kontrollierte City das Spiel und schaltete einen Gang zurück, schraubte das Ergebnis aber durch Yaya Toure trotzdem noch nach oben. Toure hat jeden seiner elf Strafstöße in der Premier League verwandelt und ist damit der sicherste Elfmeterschütze der Premier-League-Geschichte.
- West Ham entwickelt sich immer mehr zu einem Lieblingsgegner von Manchester City und steht nun nach drei Partien in dieser Saison bei einem Torverhältnis von 1:12 gegen die Skyblues.
Manchester United - Hull City 0:0
- Bei United durfte Marcus Rashford zum ersten Mal seit neun Ligaspielen wieder starten. Der zuletzt starke Bastian Schweinsteiger stand hingegen nicht einmal im Kader.
- Die Red Devils übernahmen früh in der Partie die Initiative und konnten sich immer wieder vor allem über die rechte Seite mit Henrikh Mkhitaryan und Antonio Valencia durchsetzen. Klare Torchancen entstanden in den ersten 45. Minuten dennoch kaum.
- In der zweiten Hälfte bestätigte sich die Überlegenheit Uniteds mit 63 Prozent Ballbesitz und 15 zu 6 Torschüssen. Hull hatte jedoch immer wieder die gleiche und richtige Antwort auf die intensiven Angriffswellen Uniteds. Die Antwort trug den Namen "Eldin Jakupovic". Der Torwart Hulls spielte die Partie seines Lebens. Zahlreiche 100 prozentige Möglichkeiten vereitelte der Schweizer.
- In der Schlussphase hatte Hull sogar noch die Chance, den entscheidenden Konter zu setzen, doch Lazar Markovic scheiterte sehenswert am Pfosten.
- United setzt zwar seine Serie mit nun 14 ungeschlagenen Partien in Folge fort, spielte aber auch zum dritten Mal in Folge lediglich Remis. Der Rückstand auf die Spitzengruppe beträgt nun vier Punkte. Hull gibt mit dem Punkt immerhin die rote Laterne an Sunderland ab, hat aber immer noch vier Punkte Rückstand auf das rettende Ufer.
Stoke City - Everton 1:1 (1:1)
Tore: 1:0 Crouch (7.), 1:1 Shawcross(40./ET)
- Peter Crouch erzielte seinen 100. Premier-League-Treffer. Er ist der 26. Spieler der Liga-Historie, dem dieses Kunststück gelingt. Seinen Meilenstein, der gleichzeitig sein viertes Saisontor darstellte, feierte er wie angekündigt mit Roboter-Jubel. Er ist mit 36 Jahren und zwei Tagen zudem der älteste Akteur zum Zeitpunkt des 100. Tores überhaupt.
- Bei Stoke standen neben Crouch auch die beiden Ex-Bundesliga-Legionäre Ibrahim Afellay (ehemals Schalke 04) und Marko Arnautovic (ehemals Werder Bremen) auf dem Platz. Zum Einsatz kam zudem Stokes Wintereinkauf Saido Berahino, der für 13,9 Millionen Euro von West Brom verpflichtet wurde. Der Stürmer wurde in der 67. Minute für Joe Allen eingewechselt.
- Dass die Gastgeber, die nun seit zehn Heimspielen ungeschlagen sind, den Platz trotz des Crouch-Treffers nicht als Sieger verließen, lag an einem Eigentor von Ryan Shawcross. Erst wurde Evertons Seamus Coleman als Torschütze geführt. Letztendlich wurde das Tor aber als Eigentor gewertet. Somit haben die Toffees seit 2008/09 nicht mehr beide Saisonspiele gegen die Potters gewonnen.
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