Mit den Untertiteln "F*** China" und "Wach auf China, du Idiot" bei einem Video eines schlafenden Security-Manns machte sich der 21-Jährige höchst unbeliebt in Asien und zog sich den Zorn tausender Weibo-User zu, die auf dem chinesischen Äquivalent zu Twitter ihre Wut entluden. Inzwischen sind die Posts gelöscht.
Eine erste Reaktion vonseiten der Regierung war es, sämtliche relevanten chinesischen Medien anzuweisen, "alle Storys mit Chelsea-Bezug auf ihren Seiten und Apps offline zu nehmen", wie mehrere Quellen Goal bestätigen konnten.
Gedankenspiele bezüglich einer Ausreise des englischen Meisters existieren vor allem deshalb, weil die Empörung der chinesischen Bevölkerung so groß ist, dass man intern zu der Meinung gekommen ist, vor dem 19. Parteitag im Herbst für eine Besänftigung des nationalen Zorns wegen der Kenedy-Saga sorgen zu müssen.
Chelsea entschuldigte sich via Statement
Chelsea selbst hat sich inzwischen via Twitter entschuldigt und ein offizielles Statement veröffentlicht, in dem es heißt, Kenedy sei massiv gerügt und mit einer empfindlichen Disziplinarstrafe belegt worden. Weiter steht in der Mitteilung geschrieben: "Am 22. Juli erlebte der Chelsea Football Club die Freundlichkeit der chinesischen Fans im Nationalstadion. Wir waren enttäuscht und überrascht, dass einen Tag vor dem Spiel einer unserer jungen Spieler, Kenedy, Nachrichten auf seinen Social-Media-Kanälen veröffentlicht hat, die die Gefühle der Menschen in China verletzt haben."
"Der Chelsea Football Club entschuldigt sich erneut und bedauert den Vorfall zutiefst. Jeder im Klub hat tiefen Respekt und Bewunderung für China und liebt unsere chinesischen Fans. Aus diesem Grund waren wir schockiert und traurig über die negativen Auswirkungen in den letzten Tagen", heißt es weiter.
Linksaußen Kenedy war 2015 für acht Millionen Euro von Fluminense zu Chelsea gewechselt. In der vergangenen Saison war er an den FC Burnley ausgeliehen, kam wegen einer Knieverletzung aber nur zweimal in der englischen Beletage zum Einsatz.