"Ich bin so enttäuscht, dass in unserer Welt immer noch Menschen so etwas machen", sagte der 51-Jährige am Freitag auf einer Pressekonferenz: "Diese Menschen nutzen ihre Stimme für die völlig falschen Dinge. Es ist so frustrierend, dass ich es wirklich nicht glauben kann."
Klopp bezog sich damit unter anderem auf die Vorkommnisse während des EM-Qualifikationsspiels zwischen Montenegro und England. Raheem Sterling, Callum Hudson-Odoi und Danny Rose wurden hier offenbar rassistisch beleidigt und mit Affenlauten verunglimpft. Im Testspiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Serbien kam es darüber hinaus zu einem ähnlichen Eklat in Richtung Leroy Sane und Ilkay Gündogan.
"Vielleicht denken manche Leute, so etwas zu rufen, ist lustig. Aber das ist es einfach nicht. Es ist schrecklich", stellte Klopp klar und forderte ein hartes Vorgehen gegen entsprechende Personen: "Man darf so etwas nicht ignorieren. Wir müssen mit dem Finger darauf zeigen und offen darüber sprechen. Wir müssen endlich dafür sorgen, dass Menschen, die sowas tun, bestraft werden."
Jürgen Klopp will Spiele bei Rasssismus unterbrechen
Rassistische Anfeindungen seien verboten und dementsprechend "jede Bestrafung erlaubt", so Klopp: "Was auch immer ich tun könnte, ich würde es tun. Wir müssen diese Spiele dann unterbrechen und einfach alles dagegen tun."
Sollten vom ganzen Stadion und nicht nur von vereinzelten Personen entsprechende Beleidigungen zu hören sein, würde er seine Spieler "zu 100 Prozent" vom Platz holen.
Allerdings sei das konkrete Vorgehen gegen Rassismus nicht Trainersache, sondern Aufgabe der Offiziellen. "Wenn ich die Spieler vom Platz hole, dann kommt irgendjemand und sagt, so schlimm war es nicht und dann verlieren wir das Spiel", erklärte Klopp.