Pierre-Emerick Aubameyang beim FC Arsenal: Gleich und doch anders

Pierre-Emerick Aubameyang steht nach acht Premier-League-Spielen in dieser Saison bei sieben Treffern.
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Mit einem Sieg bei Aufsteiger Sheffield United (heute ab 21 Uhr im LIVETICKER) kann der FC Arsenal Platz drei in der Premier League zementieren. Die Champions-League-Hoffnungen der Gunners in dieser Saison richten sich vor allem auf Pierre-Emerick Aubameyang. Der ehemalige Profi des BVB ist für das Team von Trainer Unai Emery sogar mehr als ein Torjäger.

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Ein bisschen vermisst Pierre-Emerick Aubameyang ihn noch, den Heavy-Metal-Fußball von Jürgen Klopp. Ein Monat ist es her, da beklagte sich der Top-Torschütze des FC Arsenal offenkundig über das Spielsystem seines Trainers Unai Emery. Er würde wie Klopps FC Liverpool gerne mit drei echten Angreifern spielen, sagte Aubameyang bei Sky Sports. Am liebsten mit Nicolas Pepe und Alexandre Lacazette an seiner Seite.

"Wir können das auch", meinte der gabunische Nationalspieler mit Blick auf die tempo- und torreichen Glanzleistungen von Sadio Mane, Roberto Firmino und Mohamed Salah. Emery aber tickt anders als Klopp, er legt mehr Wert auf Ordnung und Sicherheit im Ballbesitz als auf Explosivität. Deshalb leistete er dem Wunsch seines Stürmers nicht Folge. Zumindest noch nicht.

Wie beim BVB: Aubameyang könnte noch treffsicherer sein

Für gewöhnlich agieren Emerys Gunners in einem 4-4-2 mit einer klassischen Mittelfeldraute, die speziell der von Real Madrid ausgeliehene Dani Ceballos mit seiner technischen Stärke bereichert. Wenn er auf ein 4-3-3 setzt, dann mit mindestens einem Außenstürmer, der die Defensive gezielt unterstützt. Das ist aber gar nicht so schlecht, vor allem nicht für Aubameyang, der sich vorne nach Belieben austoben kann.

Wie zu Dortmunder Zeiten ist er zwar immer noch kein eiskalter Vollblut-Torjäger, er lässt dem Datenservice Opta zufolge im Schnitt 50 Prozent seiner Chancen in der laufenden Premier-League-Saison liegen. Trotzdem macht er genügend Tore, weil sich ihm dank seiner Schnelligkeit, seines Instinkts und nicht zuletzt seiner Mitspieler auch genügend Tormöglichkeiten bieten. Sieben stehen nach acht Liga-Spielen auf seiner Haben-Seite, allein im September gelangen ihm fünf Treffer in vier Partien, darunter einer zum 2:2-Remis im Derby gegen Tottenham Hotspur und einer zum 3:2-Sieg über Aston Villa, die ihm zum zweiten Mal seit seiner Ankunft auf der Insel im Januar 2018 die Auszeichnung zum Spieler des Monats einbrachten.

Pierre-Emerick Aubameyang wurde zum Premier-League-Spieler des Monats September gekürt.
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Pierre-Emerick Aubameyang wurde zum Premier-League-Spieler des Monats September gekürt.

"Weitaus reifer": Einstiger Störenfried jetzt Arsenal-Anführer

"Wir wissen alle, wie wichtig er mit seiner Schnelligkeit und seinem Instinkt für unsere Mannschaft ist", lobte Emery seine sportliche Lebensversicherung (49 Treffer in 75 Spielen). Aubameyang, der den Nordlondonern 64 Millionen Euro wert war, scheint mit seinen mittlerweile 30 Jahren aber auch zu begreifen, dass er seinen Mitspielern mit mehr als nur Toren helfen kann. Anders als zu Dortmunder Zeiten eckt er intern nicht an. Im Gegenteil: Der einstige Störenfried zeigt plötzlich ungeahnte Führungsqualitäten. Emery beschreibt ihn immer wieder als "professionell" und "hilfsbereit", gerade jungen Spielern gegenüber. Daher wählte die Mannschaft ihn kürzlich auch zum neuen Vizekapitän hinter Granit Xhaka.

"Er verteidigt unser Wappen vorbildlich", sagt der baskische Fußballlehrer. Manchmal auch zu sehr, wie sich kürzlich bei dem verbalen "Kleinkrieg" mit Hans-Joachim Watzke zeigte, als Aubameyang den BVB-Boss als "Clown" verunglimpfte, weil dieser über die Nicht-Teilnahme der Gunners an der Champions League gespottet hatte. Für Emery gibt es aber keine Diskussion, der Nachfolger von Trainer-Ikone Arsene Wenger hält Aubameyang für "einen weitaus reiferer Spieler" als den, den er nach seiner Ankunft vor einem Jahr kennengelernt hatte. Er hole sich sogar regelmäßig Tipps von seinem Stürmer ab, was die Spielphilosophie seiner Mannschaft angehe. Wie Klopp spielen lassen, das will er trotz Aubameyangs Forderung aber nicht. Zumindest noch nicht.

Aubameyangs Zahlen in der Premier League 2019/20

KategorieWert
Gespielte Minuten720
Tore7
Vorlagen0
Kreierte Großchancen1
Vergebene Großchancen4
Passquote69,4 %
Zweikampfquote30,4 %
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