Manchester United hat Konsequenzen aus der sportlichen Talfahrt und dem desolaten Auftritt gegen Kellerkind Watford gezogen und sich von Teammanager Ole Gunnar Solskjaer getrennt. Das bestätigte der Klub am Sonntagmittag.
Am Samstag hatten die Red Devils bei den Hornets trotz eines verschossenen Elfmeters der Gastgeber im ersten Durchgang mit 1:4 (0:2) verloren. Anschließend hielten die Klub-Bosse Joel Glazer und Ed Woodward ein Notfalltreffen über Solskjaers Zukunft ab, bei dem dessen Ablösung beschlossen wurde.
"Ole wird bei Manchester United immer eine Legende bleiben und wir bedauern, dass wir diese schwierige Entscheidung treffen mussten", heißt es in einem Klub-Statement. "Auch wenn die letzten Wochen enttäuschend waren, sollten sie nicht seine ganze Arbeit der letzten drei Jahre überdecken."
Die Mannschaft soll bei den kommenden Spiel und erstmals am Dienstag in der Champions League beim FC Villarreal vom bisherigen Co-Trainer Michael Carrick betreut werden. Danach soll Berichten zufolge so schnell wie möglich Zidane verpflichtet werden, der mit Real Madrid dreimal den Titel in der Königsklasse geholt hatte. Der Franzose pausiert aktuell.
United: Fünf Niederlagen aus sieben PL-Spielen
Die Watford-Pleite war die fünfte aus den vergangenen sieben Premier-League-Spielen. Besonders schwer wogen dabei das 0:5-Debakel im Traditionsduell gegen den FC Liverpool und die 0:2-Niederlage gegen Stadtrivale Manchester City Ende Oktober und Anfang November.
In beiden Spielen hatte United nicht den Hauch einer Chance. Gegen die Reds lag der englische Rekordmeister sogar schon zur Halbzeit im Old Trafford mit 0:4 zurück - der höchste Pausenrückstand für United in der Premier-League-Geschichte.
Spätestens nach diesem historischen Debakel stand Solskjaer im Fokus der Kritik und Medienberichten zufolge vor einer Entlassung. Allerdings entschied sich die Vereinsführung dazu, dem Norweger nach der Länderspielpause noch einmal eine Chance zu geben.
Manchester United: Krisensitzung vor Watford-Spiel
Solskjaer soll vor der Watford-Pleite gar eine Krisensitzung mit den Führungsspielern Cristiano Ronaldo, Harry Maguire, Bruno Fernandes, Luke Shaw, Victor Lindelöf und Nemanja Matic einberufen haben. Inhaltlich soll es um die taktische Ausrichtung der Mannschaft gegangen sein, nachdem man zuletzt ohne Erfolg mit einer Dreier-Abwehrkette gespielt hatte.
Doch daran wird Solskjaer, der das Amt des Managers im Dezember 2018 - zunächst interimistisch, dann fest - von Jose Mourinho übernommen hatte, nun nicht mehr beteiligt sein. Mit fünf Niederlagen nach zwölf Spielen steht United derzeit nur auf dem siebten Platz.