Nach dem Ausscheiden in der Champions League gegen Atletico Madrid versuchte Cristiano Ronaldo gar nicht erst, seine Wut zu verstecken. Demonstrativ kopfschüttelnd stapfte der Superstar von Manchester United vom Rasen des Old Trafford. Seine Rückkehr zu den Red Devils hatte sich CR7 anders vorgestellt.
Raus im Achtelfinale der Königsklasse, die Titelambitionen in der Premier League konnte man schon nach den ersten Wochen der Saison begraben. Ein Platz in den Top vier und damit die Qualifikation für die Champions League in der nächsten Saison scheint immer unrealistischer.
Wie geht es weiter mit Cristiano Ronaldo? Sein Vertrag in Manchester läuft eigentlich noch bis 2023, doch der Portugiese wirkt frustriert.
Ronaldo: Bei ManUnited droht die Europa League
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Nach dem 1:0-Sieg des FC Arsenal am Samstag bei Aston Villa liegen die Gunners jetzt schon mit vier Punkten Vorsprung auf United auf Platz vier - und haben sogar noch ein Spiel mehr zu absolvieren. Zudem wirkt die Mannschaft von Trainer Mikel Arteta gefestigter und scheint eine klare Spielidee zu haben. Anders als United, wo es immer noch den Anschein macht, als wüsste man nicht, wie man Ronaldos Qualitäten am Besten für sich einsetzen kann.
Aus dem Umfeld von Manchester United ist zu hören: Ronaldos Einfluss auf dem Trainingsplatz und auf die Mitspieler wird größtenteils positiv gesehen. Viele Spieler haben auch öffentlich darüber gesprochen, wieviel sie vom 37-Jährigen gelernt hätten. Im Spiel mussten sie ihren Stil aber an Ronaldos Bedürfnisse anpassen, was zu vielen Diskussionen darüber geführt hat, ob es überhaupt richtig war, dass er zurückkehrte.
Ralf Rangnick: Zu wenig Erfolg für den Trainerjob bei ManUtd
Ronaldo bestmöglich in das System von ManUnited zu integrieren, wäre vor allem die Hauptaufgabe von Trainer Ralf Rangnick gewesen. Wie die Zukunft des Deutschen aussieht, ist ebenfalls noch in der Schwebe.
Vereinbart war ursprünglich, dass Rangnick nach der Saison nur noch als Berater im Hintergrund tätig sein soll. Der 63-Jährige ließ jedoch ziemlich schnell durchblicken, dass er bei erfolgreichem Abschneiden auch gerne weiter als Trainer arbeiten würde.
Er selbst und auch die Verantwortlichen hatten wohl darauf gehofft, dass der "Fußball-Professor" als Interimscoach dem Team schneller sein System einimpfen kann. Doch in der Kürze der Zeit war das nicht möglich, was Rangnick zuletzt selbst zugab.
Es sei gar nicht darum gegangen, "meine Art Fußball auf Teufel komm raus umzusetzen", gestand er vor dem Achtelfinal-Rückspiel in der Champions League gegen Atletico bei Amazon Prime Video ein. In erster Linie sei es wichtig gewesen, "erfolgreich zu sein und möglichst viele Punkte zu holen". Im Moment sieht es aber auch nicht so aus, als würden die Punkte am Ende für die so wichtige Champions-League-Qualifikation reichen.
Es deutet also wenig darauf hin, dass Rangnick in der nächsten Saison weiter auf der Trainerbank sitzen wird.
Neuer Trainer für Manchester United: Wird es ein Deutscher?
Top-Kandidaten sind Ajax-Coach Erik ten Hag und Mauricio Pochettino, bei dem es in Paris derzeit nicht rund läuft. Der Argentinier würde gerne wieder in der Premier League arbeiten und stand schon früher auf dem Zettel bei Manchester United.
Oder versuchen es die Bosse der Red Devils nach Rangnick noch einmal mit einem anderen Deutschen? Die Situation von Thomas Tuchel beim FC Chelsea wird genau beobachtet, auch wenn die Verantwortlichen aktuell nicht davon ausgehen, Tuchel aus London loseisen zu können.
Trotz der Schwierigkeiten bei Chelsea nach dem Abramowitsch-Aus zeigte sich Tuchel zuletzt äußerst loyal. Sollte sich seine Situation mit einem neuen Chelsea-Eigentümer doch noch ändern, hat United-Berater Rangnick als sein alter Förderer aber zumindest sicher noch Tuchels Telefonnummer.