Lionel Messi und Pep Guardiola, das ist mehr als nur eine normale Beziehung zwischen einem Trainer und seinem Spieler. Guardiola war es, der Messi einst beim FC Barcelona zu einem Weltklassespieler formte.
Die besondere Gabe des Argentiniers auf der einen Seite und die Genialität des Trainers auf der anderen Seite, mit der Guardiola den Fußball revolutionierte, machten Barcelona zwischen 2008 und 2012 zur dominanten Macht in Europa.
Danach trennten sich die Wege der beiden. Guardiola wurde nach einem Jahr Pause zunächst Trainer des FC Bayern und später von Manchester City, Messi hingegen blieb seinem katalanischen Herzensklub treu - bis er im vergangenen Jahr unter Tränen zu Paris Saint-Germain wechselte. Doch noch immer verbindet beide eine enge Beziehung, was auch deutlich wird, wenn sie aufeinander treffen.
So auch im vergangenen Jahr in der Champions League, als sich Manchester City und PSG in einer Gruppe befanden. Am zweiten Spieltag kam es im Prinzenparkstadion zum ersten Aufeinandertreffen, das die Franzosen mit 2:0 für sich entschieden. Und Messi verzückte nicht nur die PSG-Fans im Stadion mit seinem schönen Treffer zum Endstand, sondern auch seinen früheren Trainer.
Pep stachelt ManCity-Spieler an: "Messi ist ein Tier!"
Als drei Wochen später der nächste Spieltag in der Königsklasse auf dem Programm stand, gastierten die Engländer beim FC Brügge. Zur Halbzeit führten die Cityzens bereits 2:0, doch Guardiola war nicht wirklich zufrieden und erinnerte sich in der Kabinenansprache an seinen Lieblingsschüler zurück, der ihn drei Wochen zuvor noch so geärgert hatte. Und so führte er seinen aktuellen Spielern deutlich vor Augen, dass sie Messi ja doch nicht das Wasser reichen können.
Wisst ihr, warum Messi der beste Spieler ist, den ich jemals in meinem Leben gesehen habe? Weil er ein Wettkämpfer ist. Er ist ein Tier", sagte Guardiola seinen Spielern deutlich ins Gesicht. Dank der Dokumentation "Together: Champions Again!", die die Saison 2021/22 von City begleitete, bekommen Fans Einblicke in diese Szenen.
Guardiola ärgerte sich an jenem Abend in Brügge über die seiner Meinung nach geringe Gier seiner Mannschaft, Tore zu erzielen. Bei Messi sei das halt ganz anders. "Messi passt den Ball und geht dann nach innen. Er riecht das Tor", sagte Guardiola. Nun hört es ein Spieler, der selbst mit zum Besten vom Besten im Weltfußball gehört, wohl nicht so gerne, wenn ein anderer Spieler so in den Himmel gehoben wird. Wenn Guardiola seine Mannschaft damit anstacheln wollte, hatte es Erfolg. Seine Stars legten noch drei weitere Tore in Brügge nach und gewannen schließlich 5:1.
Beim Rückspiel zwischen City und PSG blieb Messi dann ohne Tor, nach der Pleite im Hinspiel revanchierte sich die Guardiola-Elf mit einem 2:1-Sieg im heimischen Etihad. Beide Klubs erreichten das Achtelfinale, der erhoffte Triumph in der Königsklasse blieb allerdings erneut aus. Beide schieden gegen Real Madrid aus, PSG direkt in der Runde der letzten 16, City später im Halbfinale. Noch etwas also, das Messi und Guardiola verbindet.