Jürgen Klopp mit dem FC Liverpool in der Krise: Hat der Abgesang begonnen?

Von Felix Götz
Jürgen Klopp steckt mit dem FC Liverpool in der Krise.
© getty

Nach der desolaten Vorstellung des FC Liverpool bei der 0:3-Niederlage bei den Wolverhampton Wanderers am Samstag ist Jürgen Klopp völlig bedient - und lässt seinen Frust zumindest teilweise an einem Journalisten aus. Englische Medien üben sich bereits im Abgesang des deutschen Trainers.

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Aus im FA Cup, Aus im Ligapokal, nur ein Sieg aus sieben Pflichtspielen im Jahr 2023 und in der Premier League mit bereits sieben Niederlagen auf einem enttäuschenden zehnten Platz: Klopp steckt mit Liverpool tief im Schlamassel.

"Wie könnte ich nicht besorgt sein? Ich kann nicht hier sitzen und sagen, dass alles in Ordnung ist und wir gut gearbeitet haben. Das ist es nicht", sagte der 55-Jährige nach der Pleite bei den abstiegsgefährdeten Wolves.

Die Darbietung seiner Mannschaft sei "sehr frustrierend, sehr enttäuschend" gewesen, so Klopp weiter: "Der Start ins Spiel war schrecklich, absolut schrecklich - es war das Gegenteil von dem, was wir tun wollten."

In der Tat war der Auftakt katastrophal. Joel Matip unterlief ein Eigentor (5.), Craig Dawson (12.) erhöhte auf 2:0. Zwar zeigten die Reds phasenweise in der zweiten Halbzeit eine ordentliche Leistung, trotzdem machte Ruben Neves (71.) mit seinem Tor zum 3:0-Endstand den Deckel drauf.

Liverpool: "Klopp muss sich wie ein Narr gefühlt haben"

"Jürgen Klopp muss sich wie ein Narr gefühlt haben, als seine Mannschaft völlig gedemütigt wurde", schrieb die englische Zeitung The Sun: "Klopps Welt sieht aus, als ob sie dem Ende entgegengeht. Liverpool lieferte eine schockierende, chaotische Vorstellung ab. Die albtraumhafte Anfangsphase zeigte, wie tief und wie schnell Klopps Mannen gefallen sind."

Für das Liverpool Echo steht fest, dass es eine Untertreibung wäre, die Saison als unbeständig zu bezeichnen: "In den ersten Jahren unter Klopp waren die Reds dafür bekannt, dass sie gut aus den Startlöchern kamen und ihre Gegner überrannten. Heute ist Liverpool weit davon entfernt. Die Klopp-Elf hat in dieser Saison bereits in den ersten fünf Minuten mehr Gegentore kassiert als jede andere Mannschaft in der Premier League."

Liverpool: Klopp reagiert auf Reporter-Frage dünnhäutig

Ohne Gegenwehr ergab sich Liverpool in der Anfangsphase seinem Schicksal. "Ich weiß nicht, was passieren muss, um uns zu wecken. Wir kommen hierher, sagen, wir müssen an uns glauben, aber so verhalten wir uns auf dem Platz nicht", sagte der ratlose Liverpool-Torhüter Alisson.

Bei der anschließenden Pressekonferenz reagierte Klopp auf die Frage von James Pearce, Liverpool-Korrespondent von The Athletic, ob nicht auch die Mentalität der Spieler ein Problem sei, ziemlich dünnhäutig.

"Es ist sehr schwer, mit Ihnen zu reden. Wenn ich ganz ehrlich bin, würde ich das lieber nicht tun. Sie wissen, warum: wegen all dem, was Sie geschrieben haben", meckerte der gebürtige Stuttgarter, räumte aber ein: "Wenn man hier nach all dem, was wir in den letzten Tagen gemacht haben, ankommt und das das Ergebnis ist, ist das wirklich schwer zu ertragen, muss ich sagen. Ich kann es nicht erklären."

Jürgen Klopp steckt mit dem FC Liverpool in der Krise.
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Jürgen Klopp steckt mit dem FC Liverpool in der Krise.

Liverpool: Klopp glaubt an die Wende

Zu allem Überfluss musste sich Klopp auch noch den Spott der Fans der Gastgeber anhören. Die Wolves-Anhänger stimmten den in England beliebten Gesang "You're getting sacked in the morning" ("Du wirst morgen gefeuert") an.

Soweit ist es freilich noch nicht. Trotzdem dürften die kommenden Wochen an der Anfield Road ungemütlich werden. Am Montag in einer Woche steht in der Premier League das Derby gegen den FC Everton auf dem Programm, fünf Tage später das Auswärtsspiel bei Newcastle United.

Und dann - am 21. Februar - ergibt sich die vielleicht letzte Chance auf eine versöhnliche Saison: Das Hinspiel im Champions-League-Achtelfinale gegen Real Madrid.

"Ja, absolut", sagte Klopp darauf angesprochen, ob er an die Wende glaube: "Ich verliere nicht das Vertrauen in die Jungs."

Premier League: Die Tabelle nach den Samstagsspielen

PlatzTeamSp.ToreDiffPkt.
1.Arsenal2045:172850
2.Manchester City2053:203345
3.Manchester United2134:26842
4.Newcastle United2134:122240
5.Tottenham Hotspur2140:31936
6.Brighton & Hove Albion2038:271134
7.Brentford2135:28733
8.Fulham2232:30232
9.Chelsea2122:21130
10.Liverpool2034:28629
11.Aston Villa2125:31-628
12.Crystal Palace2119:29-1024
13.Leicester City2132:37-521
14.Nottingham Forest2016:35-1921
15.Wolverhampton Wanderers2115:30-1520
16.West Ham United2118:26-819
17.Leeds United1926:33-718
18.Everton2116:28-1218
19.AFC Bournemouth2119:43-2417
20.Southampton2117:38-2115
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