In der Nacht von Montag auf Dienstag berichteten das brasilianische Fernsehprogramm Globoesporte sowie der US-amerikanische Sender ESPN übereinstimmend, dass eine Rückkehr von Neymar nach Barcelona nicht mehr unmöglich sei. Demnach soll Barca-Präsident Josep Maria Bartomeu bereits Gespräche mit Neymars Vater aufgenommen haben.
In den Transfer könnten demnach rund 100 Millionen Euro investiert werden. Um die Ablöse zu erhöhen, würde PSG allerdings auch auf die Spieler Samuel Umtiti, Ivan Rakitic und Ousmane Dembele bestehen. Insgesamt könnte der Wert somit über die 222 Millionen Euro hinausgehen, die Barca im Sommer 2017 von PSG für Neymar erhielt.
Allerdings dürften die Katalanen durchaus interessiert daran sein, ihren Kader zu verkleinern. Umtitis weitere Entwicklung ist nach seinen Verletzungen fraglich, auch Dembele zeigte sich als enorm anfällig für Verletzungen - und Disziplinlosigkeiten. Rakitic ist als Mittelfeldmotor schon lange nicht mehr unumstritten, zumal mit Frenkie de Jong ein namhafter Mann für 80 Millionen Euro verpflichtet wurde, der auf der Position des Kroaten zum Einsatz kommt.
Luis Suarez schwärmt von Zusammenspiel mit Neymar beim FC Barcelona
Eine Rückkehr Neymars könnte die altbekannte Kombination mit Luis Suarez und Lionel Messi, in Barcelona als "MSN" gefeiert, wiederbeleben und damit eine Lösung für die unter Ernesto Valverde bisweilen bestehenden offensiven Probleme darstellen. Diese Last wurde in der vergangenen Saison oft alleine auf die Schultern Messis gelegt.
Am Montagabend äußerte sich Suarez passend beim katalanischen Radiosender RAC1: "Es war ein Privileg, die besten Jahre meines Lebens mit großartigen Spielern wie Leo oder Neymar verbringen zu können. Bei Barca war er der zweitbeste Spieler der Welt. Wer hat keinen Spaß daran, Spielern wie Neymar zuzusehen?"
Gleiches aber, das betonte Suarez, gelte auch für Griezmann. Der Franzose galt eigentlich schon als sicherer Neuzugang, nachdem Atletico-Präsident Miguel Angel Gil Marin den Wechsel öffentlich gemacht hatte. Doch Barca-Präsident Josep Maria Bartomeu dementierte am Montag: "Wir haben nicht mit ihm gesprochen."
Klar ist: Griezmann und Neymar werden nicht im Paket kommen. Beide Stars kann sich der Verein nicht leisten. Gut möglich, dass Bartomeu auch aus rechtlichen Gründen noch nicht verkündet, dass Griezmann künftig im Camp Nou spielt. Die Ausstiegsklausel des 28-Jährigen sinkt bekanntlich erst ab dem 1. Juli von 200 auf 120 Millionen Euro.
Neymar-Gerüchte: PSG-Präsident Nasser Al-Khelaifi offenbar gesprächsbereit
Brasiliens Nationaltrainer Tite fasste sich angesprochen auf die Neymar-Gerüchte kurz: "Ich würde ihm raten, dort hinzugehen, wo er als Mensch am glücklichsten ist. Das wäre dann auch beruflich gut für ihn." Paris scheint aktuell nicht dieser Ort zu sein. Dort läuft Neymars Vertrag noch bis 2022.
PSG-Präsident Nasser Al-Khelaifi hatte im Gespräch mit France Football die Tore für einen Wechsel von Neymar weit aufgestoßen: "Niemand hat ihn dazu gezwungen, hier zu unterschreiben, niemand hat ihn gedrängt. Er ist wissentlich hierher gekommen, um sich diesem Projekt anzuschließen."
Probleme bei PSG - Abschied von Neymar möglich
Wie das Projekt PSG ohne Neymar weitergehen soll, weiß man offensichtlich auch in Paris noch nicht. Nachdem L'Equipe vermeldete, dass Neymar gehen dürfte, widersprach der Radiosender RMC schnell. Neu-Sportdirektor Leonardo habe einem Wechsel des 27-Jährigen einen Riegel vorgeschoben.
Neymar fiel zuletzt abseits des Rasens vermehrt negativ auf. Er schlug einen Fan und pöbelte auf Instagram gegen einen Schiedsrichter. Sperren in Ligue 1 und Champions League zum Start der kommenden Saison sind die Folge. Die Vorwürfe der Vergewaltigung sind zumindest etwas fragwürdig, allerdings auch nicht von der Hand zu weisen.
Diese Faktoren wird man in Paris ebenso berücksichtigen wie in Barcelona. Dass Neymar zuletzt aber auch immer öfter mit schweren Verletzungen kämpfte, wirft auch ein sportliches Fragezeichen auf. Nicht zuletzt bleibt die Frage, auf welche Weise Spieler wie Kylian Mbappe, selbst bekanntlich wechselwillig, auf einen Abgang von Neymar reagieren würden.