Streit in der Kabine und ein Ton wie beim Militär: Der Brasilianer Rafinha hat nach seinem Wechsel von Vizemeister Schalke 04 zum FC Genua seinen ehemaligen Trainer Felix Magath heftig kritisiert.
"So wie er mich behandelt hat, könnte ich nun brasilianischer General werden. Magath und ich - das passt nicht", sagte der Außenverteidiger, der in der vorigen Woche für rund acht Millionen Euro zum Klub von Ex-Bayern-Stürmer Luca Toni wechselte.
Häufige Auseinandersetzungen mit Magath
Laut Rafinha habe Magath vor allem Probleme mit der Mentalität der Südamerikaner. "Wir Brasilianer stören ihn mit unserer Art. Wir reden viel, lachen. Er ist dagegen ruhig, arbeitet und ist konzentriert. Bei ihm ist Arbeit Arbeit, aber nicht unbedingt Spaß. Manchmal hätte ich auch zum Militär gehen können", sagte der 24-Jährige.
Während der vorigen Saison geriet Rafinha mehrfach mit Magath aneinander. "Einmal hatte mich der Trainer aus dem Kader gegen Bayern München im Pokal-Halbfinale genommen und mich dann zu sich gerufen. Er hat sehr aggressiv mit mir geredet, mich provoziert und angemeckert. Ich habe mir das nicht bieten lassen. Da hat es geknallt. Wir haben uns gezofft", sagte der Brasilianer. Am nächsten Tag habe sich Magath aber vor der Schalker Mannschaft bei Rafinha entschuldigt.
Rafinha: "Ich bin Brasilianer und mache Party"
Die ganze Aufregung um seine Person in den fünf Jahren bei den Königsblauen kann Rafinha ohnehin nicht nachvollziehen. "Ich wurde teils regelrecht verfolgt. Das wird in Genua anders - hier ist alles locker und entspannt. Jeder Spieler macht Party und trinkt mal ein Bier. Ich bin Brasilianer und mache Party. Ich stehe dazu", sagte Rafinha.
Die Aussagen des kleinen Rechtsverteidigers in Richtung Magath weckten Erinnerungen an die Flüche von Bachirou Salou. Der Stürmer wurde zu Beginn der Jahrtausendwende bei Eintracht Frankfurt von Coach Magath aussortiert.
Anschließend meinte der Togolese: "Magath ist der letzte Diktator in Europa. Er sagte, ich verdiene so viel Geld, da soll ich auch mehr machen als die anderen", sagte Salou.