Die finanzielle Schieflage der italienischen Serie-A-Klubs sorgt für Alarmstimmung auf dem Apennin. Trotz strenger Sparprogramme und Kürzungen bei den Spielergehältern weisen die 20 Topvereine ein Defizit von 193,5 Millionen Euro auf. Dies geht aus einer am Donnerstag veröffentlichten Studie der italienischen Sporttageszeitung Gazzetta dello Sport hervor.
Zwar ist der Umsatz der Klubs in der Saison 2009/2010 auf ein Rekordhoch von über 1,7 Milliarden Euro geklettert, die Verluste nagen jedoch an der finanziellen Stabilität der italienischen Topligisten. Lediglich vier Vereine - der AC Florenz, US Catania, der in die Serie B abgestiegene Livorno Calcio und der SSC Neapel - meldeten in der vergangenen Spielzeit Gewinne. Seit der Saison 2000/2001 haben die italienischen Serie-A-Klubs ein Defizit von insgesamt 2,4 Milliarden Euro zu Buche stehen.
Spielergehälter über 1 Milliarde
"Der italienische Fußball ist eines der eklatantesten Beispiele von schlechtem Management in den letzten 50 Jahren", kommentierte der Wirtschaftsexperte Marco Vitale. Seit dem Jahr 2000 konnten die italienischen Klubs dank der Einnahmen durch die Vermarktung der TV-Übertragungsrechte fast 13,4 Milliarden Euro kassieren. Elf Milliarden Euro wurden jedoch für die Zahlung der Spielergehälter ausgegeben.
Allein in der Saison 2009/2010 kletterten die Ausgaben der Serie-A-Klubs für die Spielergehälter von 1,093 auf 1,162 Milliarden Euro. Die Personalausgaben verschlingen 68 Prozent der Klubumsätze.
Dramatisch ist die Lage beim Triple-Gewinner der vergangenen Saison, Champions-League-Sieger Inter Mailand, der 93 Prozent seines Umsatzes für die Zahlung der Gehälter von Stars wie Samuel Eto'o und Diego Milito ausgibt. Der Verein von Massimo Moratti meldete am Ende der Saison 2009/2010 Verluste von 69 Millionen Euro.
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