Der Verkauf des italienischen Traditionsklubs AS Rom an den US-Investor Thomas Di Benedetto ist perfekt. Das gab der italo-amerikanische Unternehmer an Freitagabend (Ortszeit) auf einer Pressekonferenz in Boston bekannt.
Di Benedetto, seit 1978 Minderheitsaktionär des Bostoner Baseball-Klubs Red Sox und zudem Miteigentümer des englischen Rekordmeisters FC Liverpool, übernahm im Konsortium mit der italienischen Bank UniCredit 67 Prozent der Anteile des Ex-Vereins von Weltmeister Rudi Völler.
Carlo Ancelotti ist im Gespräch
Der Kaufpreis beträgt 60 Millionen, 42 Millionen zahlt Di Benedetto sofort. Er kündigte an, in den kommenden zwei Jahren 125 Millionen in den Klub investieren zu wollen. Als neuer Trainer ist bereits Carlo Ancelotti im Gespräch, der beim FC Chelsea nach dem Champions-League-Aus gegen Manchester United vor der Entlassung steht.
Mit dem derzeitigen Coach Vincenzo Montella, der im Februar Claudio Ranieri ersetzt hat, kämpft der Tabellensechste noch um die Qualifikation für die Champions League.
Die noch ausstehende Zustimmung der italienischen Finanzbehörden für die Übernahme durch Di Benedetto gilt als Formalie. Damit ist die Roma der einzige Klub in der italienischen Serie A, der unter ausländischer Kontrolle steht.
Sensi-Ära endet nach 17 Jahren
Rom war 17 Jahre lang mehrheitlich im Besitz der römischen Unternehmerfamilie Sensi. Im Juli hatte der Sensi-Clan die Mehrheit des Vereins an die Gläubigerbank UniCredit übergeben und zunächst einen 49-prozentigen Anteil behalten.
Die Familie Sensi mit Roma-Geschäftsführerin Rosella Sensi an der Spitze hatte in den Verkauf des Klubs eingewilligt, dessen Wert auf rund 200 Millionen Euro geschätzt wird. Italpetroli, die Finanz-Holding der Sensi-Familie, ist Medienberichten zufolge mit 370 Millionen Euro verschuldet.
In den vergangenen 17 Jahren wurde die Roma einmal italienischer Meister, sechsmal Vize-Meister und fünfmal italienischer Cup-Sieger. Außerdem gewann der Verein den italienischen Supercup und schaffte es viermal bis ins Viertelfinale der Champions League.
"Ich träume wie Millionen Fans davon, dass Roma einer der besten Klubs der Welt wird. Roma soll ein Team haben, mit dem man jedes Jahr um den Serie-A-Titel sowie in der Champions League mitspielen kann", hatte Di Benedetto schon vor dem Abschluss des Deals gesagt.
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