Nach fünf Pflichtspielen ohne Sieg zog Inter am Mittwoch die Reißleine. Gian Piero Gasperini wurde offiziell von seinen Aufgaben entbunden. Das Training am Nachmittag leiten die beiden bisherigen Co-Trainer Giuseppe Baresi und Daniele Bernazzani.
"Der Verein bedankt sich bei Gasperini für seinen Einsatz und möchte sein Bedauern ausdrücken, dass die Zusammenarbeit beendet wurde", heißt es auf der Homepage von Inter.
Mögliche Nachfolger: Von Ranieri bis Figo
Durch ein 1:3 bei Serie-A-Aufsteiger Novara Calcio am Dienstagabend mussten die Lombarden einen weiteren Rückschlag hinnehmen.
"Es ist offenkundig, dass der Trainer die Mannschaft nicht mehr im Griff hat", hatte Inters Vereinspräsident Massimo Moratti bereits kurz nach dem Spiel erklärt.
Als mögliche Nachfolger gelten Claudio Ranieri, Delio Rossi und Quique Sanchez Flores. Im Gespräch ist auch eine interne Lösung mit Luis Figo und Co-Trainer Baresi.
Häme für Inter
Gasperinis Rauswurf bedeutete den dritten Trainerwechsel bei Inter in nur einem Jahr, nachdem sich der Klub bereits vom Spanier Rafael Benitez und von Leonardo getrennt hatte. Die Fußstapfen des portugiesischen Star-Trainers Jose Mourinho, der Inter 2010 zum Triple von Champions-League-Triumph (im Endspiel gegen Bayern München), den Scudetto in der Serie A und Pokalsieg geführt hatte, erwiesen sich als zu groß.
Die italienischen Gazetten zogen am Mittwoch über Inter her. "Einst gab es den Meister Inter, der Schwergewichte wie Bayern München und FC Barcelona bezwungen hat. Heute gibt es nur einen Meister der Blamagen, der von einer Mannschaft - Novara - besiegt wird, die in den letzten 55 Jahren nicht in der Serie A gespielt hatte. Der Coach ist der größte Verantwortliche für die Krise, doch seine Fehler allein genügen nicht, um den einzigen Punkt zu rechtfertigen, den Inter in drei Meisterschaftsspielen gesammelt hat", schrieb die "Gazzetta dello Sport".
Hinzu kommen auch noch die Niederlage im Supercup gegen den AC Mailand.Zum Liga-Auftakt hatte Inter 3:4 bei US Palermo verloren, anschließend waren die Nerazzurri nicht über ein 0:0 gegen den AS Rom hinausgekommen.
Zudem setzte es in der Champions League gegen den krassen Außenseiter Trabzonspor im heimischen Giuseppe-Meazza-Stadion eine peinliche 0:1-Pleite.
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