Milan-Boss Galliani tritt zurück

SID
Seit 2011 ist Barbara Berlusconi (r.) in der Milan-Geschäftsführung
© getty

Adriano Galliani hat nach 27 Jahren als Geschäftsführer des italienischen Renommierklubs AC Mailand seinen Rücktritt angekündigt. "Mit oder ohne Einigung über eine Abfindung werde ich in wenigen Tagen zurücktreten. Vielleicht warte ich noch das Champions-League-Spiel gegen Ajax Amsterdam ab", sagte Galliani der Nachrichtenagentur "ANSA".

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Er habe Bruno Ermolli, einem Vertrauten des Milan-Eigentümers Silvio Berlusconi, bereits seine Rücktrittsabsicht mitgeteilt.

Galliani (69), der nach dem bislang miserablen Saisonverlauf von Milan arg unter Druck geraten ist, liegt vor allem mit Berlusconis Tochter Barbara im Streit. Die 29 Jahre alte Managerin, seit 2011 in der Milan-Geschäftsführung und für Marketingstrategien zuständig, will eine Verjüngung im Management des Topklubs in die Wege leiten.

Sein Ruf sei durch Barbara Berlusconis Kritik an seiner Führung schwer beschädigt, sagte Galliani. Er will jedoch Silvio Berlusconi treu bleiben, an dessen Seite er seit 34 Jahren gearbeitet hat: "Meine Beziehung zu Berlusconi ist unbelastet."

Auch der Sportdirektor soll gehen

Mit Galliani soll auch dessen "rechte Hand", Sportdirektor Airedo Braida, den Verein verlassen. Als Ersatz für den Geschäftsführer wird Klub-Ikone Paolo Maldini gehandelt, der nach dem Ende seiner glorreichen Fußballerkarriere 2009 auf eine Laufbahn als Manager hofft.

Als Alternativen gelten Fabrio Paratici, ehemaliger Sportdirektor bei Juventus Turin, und Claudio Fenucci, Sportdirektor vom AS Rom.

"Ich bin mit einem Generationenwechsel bei Milan einverstanden, aber nicht auf diese Art", betonte Galliani. Über seine Zukunft habe er sich keine Gedanken gemacht. "Wenn man beleidigt ist, muss man die Kraft und die Intelligenz haben, Zeit vergehen zu lassen. Man muss einen klaren Kopf haben, um Beschlüsse zu fassen", sagte er.

Angeblich soll dem Manager eine Position als Chef einer der Medien-Gesellschaften Berlusconis angetragen werden. Er könnte wohl auch mit Berlusconis Mitte-Rechts-Partei Forza Italia in die Politik gehen.

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