Tavecchio, der FIGC-Präsident werden will, hatte sich auf einer Tagung der Amateurklubs in der Debatte über Konsequenzen aus Italiens WM-Vorrundenaus für eine stärkere Regulierung des Zustroms ausländischer Spieler ausgesprochen. "In England schaut man sich Spieler, wenn sie kommen, genau an. Sie müssen Lebenslauf und Stammbaum vorzeigen. Wenn sie Profis sind, dürfen sie auch spielen. Bei uns bekommen wir einen Opti Poba, der vorher Bananen gegessen hat und dann plötzlich in der ersten Mannschaft von Lazio spielt", sagte der 71-Jährige.
Die Reaktionen waren heftig. Die Regierungspartei PD (Partito Democratico) von Ministerpäsident Matteo Renzi forderte Tavecchios Rücktritt. Präsident Damiano Tommasi von der Profi-Gewerkschaft AIC äußerte Empörung.
Durch Tavecchios Fauxpas sind die Chancen des früheren FIGC-Vizepräsidenten Demetrio Albertini für die Präsidenten-Wahl am 11. August sprunghaft gestiegen. Der bisherige FIGC-Chef Giancarlo Abete war nach Italiens WM-Pleite in Brasilien zurückgetreten.