Balsam für die zuletzt geschundene Seele des im vergangenen halben Jahr beim FC Arsenal zum Bankdrücker mutierten Podolski gab es auch von seinem neuen Trainer Roberto Mancini. "Er hat sich schon sehr gut eingefügt, er kann der Mannschaft sehr viel geben", lobte der 50-Jährige den 121-maligen deutschen Nationalspieler nach dessen 36-minütigem Einsatz.
Mancini hatte Podolski in der 54. Minute für den Ex-Stuttgarter Zdravko Kuzmanovic eingewechselt und damit deutlich mehr Schwung in sein Team gebracht, das bereits in der fünften Minute durch Carlos Tevez in Rückstand geraten war.
Mit Podolski auf der linken Außenbahn gelang Inter der Ausgleich durch Mauro Icardi (64.), der in der 81. Minute nach einem tollen Zuspiel des früheren Münchner und Kölner Bundesligaprofis den möglichen Siegtreffer verpasste. Nachdem Mailands Mateo Kovacic wegen groben Foulspiels die Rote Karte (86.) erhalten hatte, rettete Inter den Punkt über die Zeit.
Dass sich Mancini von seinem Wunschspieler aber noch viel mehr verspricht, ließ der Inter-Coach ebenfalls durchblicken: "Er ist noch nicht in optimaler Verfassung, weil er zuletzt wenig gespielt hat und erkältet war." Ob Podolski bereits am Sonntag im Heimspiel gegen den FC Genua zur Startelf des Tabellenelften zählt, ließ Mancini offen.
Gomez steht in der Kritik
Dass Inter mit Podolski noch einmal die internationalen Plätze angreifen kann, halten selbst die italienischen Medien wieder für möglich. "Mit Podolski auf der linken Seite treten die Schwarz-Blauen viel mutiger auf. Podolski zeigt auf dem Spielfeld seine Persönlichkeit und hilft Inter, in feindlichem Gebiet Boden zu erobern", analysierte die "Gazzetta dello Sport" den Auftritt des neuen Hoffnungsträgers.
Auch der "Corriere dello Sport" konstatierte: "Podolski unterstrich seine starke Persönlichkeit", während Corriere della Sera schrieb: "Nach Podolskis Einwechslung begann Inter endlich zu wachsen."
Solche Schlagzeilen würde gerne auch Mario Gomez nach seinem Seuchenjahr 2014 mal wieder über sich lesen. Stattdessen musste der deutsche Nationalstürmer auch zum Start ins neue Jahr wieder Hohn und Spott über sich ergehen lassen, nachdem er bei der 0:1 (0:1)-Pleite mit dem AC Florenz bei Schlusslicht FC Parma einen Elfmeter (33.) verschossen und zudem eine Großchance vergeben hatte.
"Super-Mario ruiniert das erste Spiel des Jahres für seinen Klub. Er ist ein Meister in verwirrtem Zustand", urteilte die "Gazzetta dello Sport" gnadenlos über den ehemaligen Bundesliga-Torschützenkönig. Und der "Corriere dello Sport" schrieb von einer "Nervenkrise" des 29-Jährigen. Rückendeckung erhielt Gomez immerhin von seinem Coach Vicenzo Montella: "Gomez hat in der letzten Zeit Pech. Wir glauben aber weiter an ihn und werden ihn unterstützen."
Lukas Podolski im Steckbrief