"Vergleiche zwischen zwei komplett unterschiedlichen Spielertypen verbieten sich", diktierte Marchisio in das Mikrofon von Sky Italia. Vor der Begegnung wurde gerätselt, wie der italienische Rekordmeister den verletzungsbedingten Ausfall von Altmeisters Pirlo verkraften wird. Nach dem Abpfiff im Stadio Olimpico war klar: Marchisio hat das Vakuum im zentralen Mittelfeld effektiv ausgefüllt. Nichtsdestotrotz wies der Gelobte alle Vergleiche mit dem etatmäßigen Denker und Lenker der Alten Dame weit von sich.
Er selber habe zwar "eine wichtige Entwicklung in seiner Rolle" durchgemacht. Allerdings wüssten alle im Verein, "was Andrea uns bietet". Marchisio stellt sich vielmehr in den Dienst der Mannschaft und "versuche, ihr mit meinen Eigenschaften und Qualitäten" auf dem Platz zu helfen.
Ein weinendes und ein lachendes Auge
Das Unentschieden sieht der 49-fache Nationalspieler Italiens indes zweischneidig. Einerseits habe man sich auswärts "ein wichtiges Resultat" gesichert. "Es ist nicht einfach, die Heimstätte des Zweitplatzierten der Serie A mit einem Punkt zu verlassen und so weiterhin neun Zähler voranzuliegen", so Marchisio
Andererseits bedauert er es, den Vorsprung nicht ausgebaut zu haben: "Wir haben gut begonnen und waren in der Lage die Gegenwehr zu durchbrechen." Insbesondere nach dem Platzverweis gegen Torosidis bestand die Chance, eine Art Vorentscheidung im Rennen um den Scudetto herbeizuführen. "In Überzahl haben wir einige Chancen kreiert, aber es nicht geschafft, den Sack zuzumachen", trauerte Marchisio der verpassten Gelegenheit nach.
Claudio Marchisio im Steckbrief