Die Mailänder Tageszeitung Corriere della Sera hatte am Sonntag berichtet, Tavecchio habe bei einer Veranstaltung der Online-Sportzeitung Soccerlife im Juni gesagt, man möge Juden und Homosexuelle von ihm fernhalten.
Demnach sagte Tavecchio im Zusammenhang mit dem Verkauf des Sitzes der nationalen Amateurliga, sie sei "an diesen Juden" Cesare Anticoli gegangen. "Ich habe nichts gegen die Juden, aber es ist besser, sie sich vom Leib zu halten", wurde Tavecchio zitiert.
Ähnlich soll er sich über Homosexuelle geäußert haben. Tavecchio sagte, er erinnere sich nicht daran, was er gesagt habe und sei offensichtlich "Opfer einer Erpressung". Soccerlife bestätigte indes Tavecchios Aussagen.
Tavecchio gefährde Olympia 2024
Italienische Medien warnten, dass Tavecchios Verbleib Roms Kandidatur für die Austragung der Olympischen Sommerspiele 2024 gefährden könnte. Der Präsident des Verbandes der italienischen Juden, Renzo Gattegna, bezeichnete die neuen Äußerungen als "äußerst schwerwiegenden Vorfall".
Rückendeckung erhielt Tavecchio dagegen vom israelischen Botschafter in Rom, Naor Gilon. "Israel hatte Tavecchio beim FIFA-Kongress um Unterstützung gebeten, und er hat uns geholfen. Seine jüngsten Aussagen will ich nicht kommentieren", sagte Gilon.
Der Präsident des italienischen Schwulenverbandes Arcigay, Flavio Romani, rief Italiens Fußballverband auf, Tavecchio zu verbannen. Tavecchio war im vergangenen November bereits vom Weltverband FIFA für sechs Monate von sämtlichen Ämtern ausgeschlossen worden, nachdem er mit rassistischen Äußerungen über ausländische Profis einen Eklat ausgelöst hatte.
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