Die 40.000 Zuschauer im Juventus Stadium sahen in der ersten Halbzeit ein intensives Spitzenspiel. Im zweiten Durchgang verflachte die Partie zunehmend und so blieben Torchancen Mangelware.
Doch kurz vor Schluss bescherte der eingewechselte Simone Zaza Juve noch den Sieg (88.). Dadurch zieht die Alte Dame in der Tabelle an Napoli vorbei und führt die Serie A TIM mit einem Punkt Vorsprung an.
Während der neue Tabellenführer den 15. Sieg in Folge feiert, hat Napoli nach einer Siegesserie von acht Partien erstmals wieder verloren.
Der Spielfilm:
Vor dem Anpfiff: Im Vergleich zum 2:0-Sieg gegen Frosinone verändert Allegri seine Elf drei Mal. Lichtsteiner ersetzt Chiellini und für Sturaro feiert Khedira sein Comeback. Zudem verteidigt Evra anstelle von Alex Sandro.
Sein Gegenüber Sarri wechselt nach dem 1:0-Erfolg gegen Carpi nur auf einer Position: Jorginho ersetzt im Mittelfeld Valdifiori.
20.: Pogba jagt einen Freistoß aus knapp 30 Metern nur knapp neben das Gehäuse.
35.: Erstmals eine Chance für Napoli, doch Bonucci kann eine gefährliche Flanke auf den einköpfbereiten Higuain mit der Fußspitze gerade noch entschärfen.
63.: Die größte Chance der Partie! Pogba hat auf links viel Platz und findet mit seinem flachen Pass Dybala. Aber der Argentinier verzieht aus zentraler Position.
80.: Napoli kombiniert gefällig auf der rechten Seite und Hamsik hat im Zentrum viel Platz. Der Kapitän probiert es mit Wucht aus der zweiten Reihe, die Kugel rauscht aber über die Latte.
88.: Da ist der Lucky Punch! Der eingewechselte Zaza bekommt die Kugel rund 25 Meter vor dem Tor, geht ein paar Schritte und zieht ab. Ein Napoli-Verteidiger fälscht den Schuss ab, sodass die Kugel über Reina ins Tor fliegt.
Fazit: Beide Teams wollten um jeden Preis eine Niederlage verhindern und gingen deshalb wenig Risiko. Eigentlich neutralisierten sich die Teams im Mittelfeld, doch Zaza sorgte doch noch für den glücklichen Sieg.
Der Star des Spiels: Paul Pogba. Zwar erwischte auch der Franzose keinen Sahnetag, aber immerhin war er um Torgefahr bemüht. Zudem zeigte Pogba immer wieder seine technischen Fähigkeiten. Seine beste Aktion hatte er nach rund einer Stunde, als er die größte Möglichkeit der Partie initiierte.
Der Flop des Spiels: Gonzalo Higuain. Keiner der Spieler fiel mit seiner Leistung total ab, aber Higuain kam gegen Juves bärenstarke Defensive kaum zur Geltung und hatte die wenigsten Ballkontakte seines Teams.
Der Schiedsrichter: Daniele Orsato. Der 40-Jährige ließ die Spieler von Anfang an an der langen Leine und zog diese Linie über 90 Minuten durch. Insgesamt ein souveräner Auftritt Orsatos, der den Spielfluss nicht unnötig störte.
Das fiel auf:
- Allegri entschied sich für ein 4-4-2 mit einer flachen Mittelfeldreihe, wobei Pogba über links und Cuadrado über rechts für Unruhe sorgen sollten. Allerdings war Juves oberste Prämisse die Defensive. Bei Ballbesitz Neapel ließ sich der Gastgeber komplett fallen und auch das Sturmduo Dybala/Morata empfing den Gegner in der eigenen Hälfte. Nur selten attackierte die Alte Dame Napoli in der eigenen Hälfte, dann aber geschlossen.
- Juve war darum bemüht, auch in Bedrängnis spielerische Lösungen zu finden. Gelang dieses Vorhaben, wurde der Ball auf die Flügel transportiert, wo sich die Außenverteidiger Lichtsteiner und Evra einschalteten und so für Überzahl sorgten. Besonders Cuadrado und Pogba genossen viel Freiraum und wechselten immer wieder die Position. Allerdings fehlte den Aktionen im letzten Drittel die nötige Präzision.
- Sarri schickte sein Team im gewohnten 4-3-3 mit offensiver Ausrichtung auf den Platz. Bei gegnerischem Ballbesitz begann Napoli das Pressing deutlich früher als der Gastgeber, phasenweise bereits am Juve-Strafraum. Überstanden die Turiner die erste Angriffswelle, versuchten die Gäste, so schnell wie möglich mit allen Feldspielern - ausgenommen Higuain - hinter den Ball zu kommen.
- Insgesamt neutralisierten sich die Kontrahenten in einem intensiv geführten Spitzenspiel im Mittelfeld. Beide Teams ließen in der Offensive jegliche Durchschlagskraft vermissen, sodass es mehr ein Spiel für Taktik-Fanatiker als für Fans des Offensiv-Spektakels war.
Juventus Turin - SSC Neapel: Die Statistik zum Spiel