Torhüter: Gianluigi Buffon, Neto, Emil Audero
Einfacher geht es wohl nicht. Gianluigi Buffon. Punkt. Selbst mit mittlerweile 38 Jahren thront Buffon über allem bei Juventus Turin. Er ist Meinungsführer, Führungsspieler, Kapitän, Identifikationsfigur, letzter Halt und nicht zuletzt einer der besten Torhüter der Welt. Dass er dabei mit seiner unverwechselbaren, stets fairen und offenen Art voran geht, steht völlig außer Zweifel.
Vertreten wird er im Ernstfall von Neto. Der 27-jährige Brasilianer ist ein guter Torwart und immer da, wenn es bei Buffon nicht reicht. 2015 kam er ablösefrei nach Turin und ist seitdem zuständig für die Coppa Italia. Ein ordentlicher Rückhalt, wenn auch nicht überragend. Sollte Buffon seine Karriere beenden, scheint es unwahrscheinlich, dass Juventus auf Neto als erste Wahl setzt. Aber das ist ohnehin noch Zukunftsmusik.
Ganz weit entfernte Zukunftsmusik ist Emil Audero. Der 19-Jährige hat gute Anlagen, doch was ihn derzeit am wertvollsten macht, ist sein Hintergrund als ehemaliger Spieler der Juventus-Akademie. Mit Beginn der Saison 2016/17 gelten strenge Regeln in Italien für die Kadergestaltung.
Maximal 25 Spieler sind erlaubt, U21-Spieler ausgenommen, um seine Mannschaft zusammenzustellen. Vier müssen dabei aus der eigenen Jugend stammen, weitere vier müssen zumindest für einige Jahre im italienischen Jugendsystem ausgebildet worden sein. Dementsprechend wird Audero gemeldet, obwohl er eigentlich als U21-Spieler frei von dieser Regelung wäre, doch anders würde Juventus die vier Spieler aus der eigenen Jugend nicht erreichen. Ein Faktor, den es auch im weiteren Verlauf der Kaderanalyse zu beachten gilt.
Innenverteidigung: Leonardo Bonucci, Medhi Benatia, Giorgio Chiellini, Daniele Rugani, Andrea Barzagli
BBC steht nicht nur bei Real Madrid auf dem Platz und gewann im letzten Jahr die Champions League, BBC schnürt auch regelmäßig die Schuhe für Juventus Turin. Die Kombination aus Bonucci, Chiellini und Barzagli war in der letzten Saison absolut unantastbar und wurde nur in den seltensten Fällen - meist Sperren oder Verletzungen - aufgehoben.
Die Abwehr ist erfahren und gehört zu den besten der Welt. Drei beinharte Verteidiger, die schon alles gesehen haben und so auch bei der EURO 2016 bestens harmonierten. Doch im Sommer fügte Juventus dem BBC ein weiteres B hinzu und stellte mit Benatia vom FC Bayern München einen weiteren Verteidiger an, der gut ins Profil passt.
Mit 29 Jahren ist er etwas jünger als die Konkurrenten Barzagli (35) und Chiellini (31), dafür aber ebenso erfahren und körperlich robust. Bleibt er von Verletzungen befreit, ist durchaus davon auszugehen, dass er seine Einsätze bekommen wird. Am wahrscheinlichsten für Barzagli, dessen hohes Alter ihm manche Pause verschaffen wird.
Nummer fünf im Bunde ist Daniele Rugani. Der 22-Jährige ist ein ordentlicher Backup und kommt dazu aus der eigenen Jugend. Langfristig soll er auf jeden Fall einen Platz in der ersten Mannschaft finden, vorerst heißt es aber zusehen. Zumindest in den meisten der Fälle.