Carlo Ancelotti vom SSC Neapel hat verkündet, künftig drastisch gegen rassistische Beleidigungen von den Rängen der Serie A vorgehen zu wollen. Nach Beleidigungen gegen Verteidiger Kalidou Koulibaly will der Trainer seine Mannschaft in Zukunft vom Platz holen.
"Vielleicht müssen wir das in die eigene Hand nehmen und beim nächsten Mal das Spiel selbst stoppen", sagte Ancelotti. Bei der Partie zwischen Neapel und Inter Mailand war der dunkelhäutige Koulibaly vermehrt das Ziel von Affengeräuschen, Pfiffen und Beleidigungen geworden.
Dreimal beschwerte sich Ancelotti beim vierten Offiziellen, dreimal wurde eine Stadiondurchsage durchgeführt. Wirkung erreichte diese nicht. Für den Trainer unverständlich: "Wir haben dreimal nach Hilfe gefragt, aber das Spiel wurde immer fortgesetzt. Was sollen wir noch tun? Koulibaly war sichtlich irritiert, normalerweise ist er sehr ruhig und professionell."
Kalidou Koulibaly: "Ich bin stolz auf meine Haut"
Somit könnte Neapel im nächsten Spiel selbst reagieren. Ancelotti würde dafür auch einen Punktverlust hinnehmen: "Vielleicht verwirken wir das Spiel, wenn wir vom Platz gehen. Aber darauf sind wir vorbereitet. Es ist nicht gut für den italienischen Fußball, das zu sehen."
In Mailand siegte Internazionale mit 1:0, Koulibaly sah in der 80. Minite die Rote Karte. "Ich bin enttäuscht von der Niederlage, aber besonders davon, meine Brüder im Stich gelassen zu haben. Aber ich bin stolz auf meine Haut. Ich bin stolz darauf, ein Franzose, ein Senegalese, ein Neapolitaner zu sein. Ein Mann", schrieb er im Anschluss an die Partie auf Twitter.
Auch Superstar Cristiano Ronaldo von Juventus Turin hat in einem Instagram-Post klar Stellung für Koulibaly bezogen. "In der Welt und im Fußball möchte ich immer Bildung und Respekt sehen. Nein zu Rassismus und jeglicher Straftat im Zusammenhang mit Diskriminierung!!!", schrieb der 33-Jährige zu einem Foto, das ihn im Zweikampf mit Koulibaly zeigt.