"Ich denke, die Schuld ist 50 zu 50 verteilt. Moise hätte das nicht tun sollen und die Curva hätte nicht so reagieren sollen", sagte Bonucci, der auf den Torjubel Keans vor den Heim-Fans anspielte. Der junge Stürmer hätte lieber mit seinen Teamkollegen feiern sollen.
Ähnlich sah es auch Giulini: "Wenn es rassistische Rufe gab, haben unsere Fans falsch gelegen, aber es ist dann aufgrund des Torjubels passiert und wäre auch passiert, wäre der Torschütze ein Weißer gewesen." Der Cagliari-Präsident gab an, dass sich mehrere Juventus-Spieler bei ihm für das Verhalten von Kean entschuldigt hätten.
Moise Kean sieht keinen Fehler in seinem Torjubel
Kean selbst sah keinen Fehler in seinem Jubel. "Die beste Art, auf Rassismus zu reagieren", schrieb der 19-Jährige bei Instagram unter ein Bild seines Jubels. Er war bereits im Laufe der Partie rassistisch attackiert worden und stellte sich nach seinem Tor mit ausgebreiteten Armen vor die Kurve.
Raheem Sterling und Mario Balotelli kritisieren Bonucci
Raheem Sterling von Manchester City konnte die Diskussion nicht nachvollziehen. In seiner Instagram-Story reagierte er sarkastisch auf die Aussagen von Bonucci, verlinkte den Italiener mit mehreren Lach-Emojis und schrieb: "Alles, was du jetzt noch tun kannst, ist lachen."
Sterling wurde jüngst selbst Opfer von Rassismus. Er war im Ligaspiel beim FC Chelsea von einigen Heimfans beleidigt worden.
Auch Mario Balotelli schlug sich auf die Seite von Kean. "Bravo", kommentierte er: "Und sag Bonucci, dass er Glück hatte, dass ich nicht da war. Anstatt dich zu verteidigen ... was bewirkt das? Ich bin schockiert!"
Bonucci postete am Mittwochnachmittag ein Bild von ihm und Kean im Nationaltrikot und schrieb: "Unabhängig von allem, in jedem Fall: Nein zu Rassismus!"
Allegri: Verhalten dieser "Idioten" hat keinerlei Rechtfertigung
Juventus-Trainer Allegri wollte sich nicht an der Ei-oder-Huhn-Diskussion beteiligen: "Man braucht hohe Intelligenz um mit solchen Situationen umzugehen. Das ändert aber nichts daran, dass das Verhalten dieser Idioten im Publikum keinerlei Rechtfertigung hat. Wir sollten die Kameras nutzen, sie finden und bestrafen."
Allerdings zweifelte Allegri an der Umsetzung einer Bestrafung: "Wir haben die nötige Technologie, die Behörden könnten das machen. Das Problem ist, dass sie nicht wollen."