Spielmacher-Offensive statt Zerstörer-Taktik

SID
Heißt es bei Real Madrid nun Mesut Özil und Kaka anstatt Özil oder Kaka?
© Getty

Jose Mourinho geht in die Offensive. Der selbst ernannte beste Trainer der Welt will von seiner destruktiven Taktik abweichen und den Erzrivalen FC Barcelona am Mittwoch mit Angriffsfußball doch noch aus dem spanischen Pokalwettbewerb werfen. Mit den beiden Spielmachern Mesut Özil und Kaka soll das 1:2 aus dem Hinspiel aufgeholt werden und der Titelverteidiger das Halbfinale erreichen.

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Den Ernstfall probte Mourinho bereits am Wochenende beim 4:1 gegen Athletic Bilbao erfolgreich. Özil und vor allem Kaka brachte die Abwehr der Basken wiederholt in Schwierigkeiten und bauten ihre beeindruckende Serie in der Liga aus. Wenn der deutsche und der brasilianische Nationalspieler gemeinsam für Real auf dem Platz standen, hat die Mannschaft nie verloren.

Krach bei Real? Ramos widerspricht

Für Mourinho ist der Pokal nach dem Sieg in der vergangenen Saison eher zweitrangig, doch der Portugiese braucht den Erfolg. Selbst nach dem Sieg gegen Bilbao wurde Mourinho ausgepfiffen, in der Mannschaft soll sich die Stimmung immer mehr gegen den schillernden Trainer wenden.

Und in Spanien mehren sich Gerüchte, dass Mourinho seinen Abgang zum Saisonende vorbereite. Die spanische Sportzeitung "As" berichtet, der Portugiese habe genug von der Hetze der Medien.

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Die Sportzeitung "Marca" hatte am Sonntag von einem heftigen Streit zwischen Mourinho und Abwehrchef Sergio Ramos berichtet. Der spanische Nationalspieler war am Tag darauf bemüht, die Sache zu beschwichtigen.

"Wer sagt, dass es in der Kabine zum Bruch gekommen ist, lügt. Wir sind eine großartige Gruppe, die zusammenhält", verkündete Ramos via Twitter.

Pepes Einsatz ungewiss

Mourinho war bei der Pressekonferenz am Dienstag kurz angebunden und nach Einschätzung spanischer Medien in seinen Ausführungen ungewohnt ernst. Er provoziere "keine Grüppchenbildung in der Kabine" und an einen Rücktritt am Saisonende denke er nicht.

Ob Sergio Ramos im zweiten Copa-Clasico des Jahres an der Seite von Pepe verteidigen wird, ist offen. Der Portugiese war dem am Boden liegenden Messi im Hinspiel auf die Hand getreten und hatte damit für einen Skandal gesorgt. Selbst Englands Stürmerstar Wayne Rooney ("Was für ein Idiot") hatte den Aussetzer aus der Ferne kommentiert.

Bei der Pokal-Generalprobe gegen Bilbao stand Pepe nicht auf dem Platz. Mourinho hatte sich zunächst für eine Bestrafung des Defensivspezialisten ausgesprochen, dann aber davon abgesehen.

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"Der Spieler hat sich entschuldigt und das ist genug", sagte Mourinho, der in bisher sieben Spielen als Real-Trainer gegen Barcelona nur einmal gewann.

Barca glaubt nicht an interne Probleme bei Real

Bei den Katalanen betrachtet man die Aufregung in der Hauptstadt mit zwiespältigen Gefühlen. "Ich traue dem Ganzen keine Sekunde", sagte Trainer Josep Guardiola.

Auch Weltmeister Andres Iniesta gab sich skeptisch: "Sie führen in der Liga, sind in der Champions League dabei, und können auch im Pokal das Halbfinale erreichen. Es ist schwer zu sagen, ob sie wirklich Probleme haben."

Jedenfalls überlässt man bei Barcelona nichts dem Zufall. Guardiola versammelte sein Team bereits am Abend vor dem Spiel in einem Luxus-Hotel, was er sonst lediglich vor Partien in der Champions League macht. Dort allerdings nur, weil es die UEFA-Regularien erfordern. Real wird dagegen erst am Spieltag in Barcelona eintreffen.

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