Damit zog Rosell, der am 1. Juli 2010 Joan Laporta als Barca-Boss abgelöst hatte, die Konsequenzen aus den Unstimmigkeiten um die Ablösesumme für den brasilianischen Fußball-Superstar Neymar.
Als Nachfolger wird der bisherige Vizepräsident Josep Maria Bartomeu bis Ende Juni 2016 den Katalanen vorstehen. Dieser kündigte eine weitere Pressekonferenz für Freitagnachmittag an und stellte klar, dass der Umbau des Stadions Camp Nou weiter höchste Priorität hat. Zudem bat Bartomeu die Vereinsmitglieder um Unterstützung und Vertrauen.
"Seit langer Zeit wurden meine Familie und ich bedroht. In den letzten Tagen wurde mir der ungerechte und rücksichtslose Vorwurf der Veruntreuung gemacht. Ich will nicht, dass ungerechte Angriffe das Image des Klubs beeinflussen. Ich habe der sportlichen Leitung meinen unwiderruflichen Rücktritt mitgeteilt. Es war eine Ehre, dem FC Barcelona zu dienen. Es war ein Privileg, der Präsident des FC Barcelona zu sein. Ich wünsche dem neuen Präsidenten nur das Beste und hoffe, die Vereinsmitglieder werden ihn unterstützen", sagte Rosell am Donnerstagabend.
Der Streit um die tatsächliche Ablösesumme für Neymar ist seit dieser Woche ein Fall für die Justiz. Ein Richter des Nationalgerichts in Madrid hatte einer Anhörung über eine mögliche Anklage gegen Rosell am Mittwoch zugestimmt.
Unstimmigkeiten bei Neymar-Trasfer
Rosell war im Dezember von Jordi Cases, einem Gegner im eigenen Klub, angezeigt worden. Das Vereinsmitglied will damit die Offenlegung der Transfermodalitäten beim Wechsel Neymars vom FC Santos zu den Katalanen erreichen. Rosell selbst hatte zuletzt den Richter aufgefordert, ihn vorzuladen. Er werde dann Auskunft erteilen.
"Neymar hat 57,1 Millionen Euro gekostet. Ich sage das zum x-ten Mal. Jetzt muss es damit genug sein", hatte Rosell zu Wochenbeginn noch einmal erklärt. Zuletzt hatte die Zeitung El Mundo berichtet, dass Neymar möglicherweise der teuerste Fußballer aller Zeiten sei.
Laut der Zeitung hat Barca anstatt der bislang angegebenen 57 Millionen Euro samt Zusatzverträgen insgesamt 95 Millionen Euro für den Transfer überwiesen.
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