"Ich spiele jetzt seit elf Jahren in Spanien, und seit elf Jahren ist es immer das Gleiche. Wir werden es nicht ändern, daher muss man Witze darüber machen", sagte der 30 Jahre alte Alves und meinte mit einem Augenzwinkern: "Ich weiß nicht, wer die Banane geworfen hat, aber ich möchte ihm danken. Er hat mir Energie für zwei weitere Ecken gegeben, die zu einem Tor führten."
Sepp Blatter, der Präsident des Weltverbandes FIFA, nannte den Bananenwurf einen "Skandal" und nutzte den Vorfall, um zum Kampf gegen Diskriminierung im Fußball aufzurufen. "Wir müssen gemeinsam alle Formen von Diskriminierung bekämpfen", schrieb Blatter bei Twitter und kündigte für die WM in Brasilien "null Toleranz" an.
Für seine Reaktion erhielt Alves Beifall von zahlreichen Kollegen. Mitspieler und Landsmann Neymar veröffentlichte auf Instagram ein Foto, auf dem er und sein Sohn mit Bananen zu sehen sind. Auch andere Stars wie beispielsweise Sergio Aguero von Manchester City oder der brasilianische Ex-Weltmeister Roberto Carlos posteten Bananen-Selfies in Sozialen Netzwerken.
Mittelfeldspieler Lucas Leiva vom FC Liverpool schrieb: "Wir stehen in diesem Kampf gegen Rassismus Seite an Seite", der ehemalige englische Nationalspieler Gary Lineker forderte, "die rassistischen Dummköpfe mit Missachtung" zu strafen.
Vorfall im Spielbericht vermerkt
Spanischen Medien zufolge vermerkte Schiedsrichter David Fernandez Borbalan den Vorfall im Spielbericht. Der spanische Verband RFEF werde sich daher am Dienstag mit dem Fall beschäftigen. Alves hatte erst im Januar 2013 nach dem Pokal-Halbfinale gegen Real Madrid über rassistische Beleidigungen geklagt.
Beim Sieg gegen Villarreal war der Brasilianer an zwei Toren beteiligt, aus einem 0:2-Rückstand machte Barca noch einen Sieg. Drei Spieltage vor Saisonende liegt der Titelverteidiger auf Platz zwei weiter vier Punkte hinter Tabellenführer Atletico Madrid.
Solidarität mit Alves
Aus Solidarität mit Alves haben der italienische Nationalcoach Cesare Prandelli und Premierminister Matteo Renzi gemeinsam eine Banane gegessen.
Prandelli und Renzi kamen bei einem Treffen im italienischen Regierungssitz zusammen, an dem sich auch der Chef des italienischen Fußballverbands FIGC, Giancarlo Abete, und der Präsident von Italiens Olympischem Komitee (CONI), Giovanni Malagó, beteiligten. Auch Abete und Malagó verurteilten den Rassismus-Vorfall in Spanien.
Dani Alves im Steckbrief