Laporta: "Pep kann Präsident werden"

Von Marco Kieferl
Laporta dementiert Gerüchte um eine Mourinho-Verpflichtung, sollte er wieder wiedergewählt werden
© getty

Der Ex-Präsident des FC Barcelona, Joan Laporta, hat Gerüchte widersprochen, wonach er sich im Zuge des anstehenden Wahlkampfes um Jose Mourinho und Cristiano Ronaldo bemühen soll. Im Falle seiner Wiederwahl will er die Katalanen mit neuen Werten an die Spitze führen. Auch Pep Guardiola ist dabei ein Thema.

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"Meine Vorstellung eines Trainers entspricht der Philosophie von Johan Cruyff. Mou ist ein ein professioneller Trainer, den ich sehr respektiere. Ich rede mit meinem langjährigen Freund Jorge Mendes über viele Dinge, aber über Jose haben wir nicht gesprochen", dementierte der Ex-Präsident des FC Barcelona gegenüber der "Marca" im Hinblick auf die Wechselgerüchte um den Trainer des FC Chelsea.

Spanische Medien hatten ein gemeinsames Essen zwischen Laporta und Mourinho-Berater Mendes zum Anlass genommen, um über den aktuellen Chelsea-Trainer als mögliches Antrittsgeschenk im Falle einer zweiten Amtszeit zu spekulieren. Da es sich bei Mendes auch um den Berater von Weltfußballer Cristiano Ronaldo handelt, war die Gerüchteküche in Spanien am Samstag förmlich explodiert.

Im Wahlkampf gegen den aktuellen Präsidenten Josep Bartomeu setzt Laporta, der von 2003 bis 2010 die Geschicke bei den Katalanen leitete, auf andere Werte: " Ich möchte ein innovatives Projekt schaffen, das uns wieder an die Spitze in Europa führt. Ich wünsche mir einen Verein, der den Stil von Johan Cruyff trägt, auf die eigenen Talente setzt und einen FC Barcelona der sowohl das Land repräsentiert, als auch die sozialen Aspekte des Klubs nicht vernachlässigt."

Guardiola als Klub-Präsident?

Für seine Vorgänger Bartomeu und Rosell hat Laporta nicht viel übrig: "Ich bin sehr enttäuscht von ihnen, denn sie haben angefangen von der cruyff'schen Philosophie vieles zerstört, was wir mit Bedacht über die Jahre aufgebaut haben. Das sind Opportunisten!".

Vor allem das Image des Klubs sieht der Ex-Präsident durch Deals wie das Sponsoring durch Quatar Airways ramponiert: "Das war nur ein Vertrag, um möglichst viel Geld herauszuschlagen, doch damit haben wir das Ansehen und das Image unseres Klubs verloren. Früher waren ein Leitbild in der Fußballwelt, heute sind wir in Korruptionsaffären verstrickt, haben eine Strafe durch die FIFA erhalten und einen Präsidenten, der sich versteckt und keine Erklärungen liefert."

Pep Guardiola spielt in der Zukunftsvision Laportas hingegen eine untergeordnete Rolle. Der Trainer des FC Bayern München hatte erst kürzlich eine Rückkehr auf die Trainerbank der Katalanen ausgeschlossen, doch Laporta scheint die Klublegende ohnehin in ferner Zukunft auf einem anderen Posten zu sehen: "Niemand hat Pep gesagt, was er tun soll - er macht, was er für richtig hält. Doch er hat als Trainer gezeigt, dass er sowohl die menschliche Größe, die Intelligenz als auch das Wissen über den Klub verfügt, um eines Tages vielleicht Präsident des FC Barcelona zu werden."

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