Sollte Messi nach seiner Knieverletzung nicht rechtzeitig fit werden, wäre das aber kein ganz großes Drama für Barca. In Abwesenheit des viermaligen Weltfußballers trumpften Neymar und Luis Suárez zuletzt groß auf.
Gedanken darüber, das Traumduo würde sogar noch besser harmonieren als der in der Vorsaison so gefürchtete "Dreizack" mit Messi, sind in Barcelona allerdings eine Majestätsbeleidigung.
"Leo ist der Beste. Er steht eine Stufe über allen anderen", sagte Suárez. Dabei scheint gerade der Uruguayer von der größeren Spielfreiheit zu profitieren: Acht seiner neun Ligatore erzielte Suárez in Messis achtwöchiger Zwangspause.
Auch Neymar blühte zuletzt auf, mit elf Treffern führt der Brasilianer die Torjägerliste an. Deshalb wird Barca-Trainer Luis Enrique bei Messi kein Risiko eingehen, möglicherweise wird er ihn als Superjoker zunächst auf der Bank lassen. "Messi trainiert, er wirkt fit", sagte Teamkollege Suárez: "Aber die Verletzung ist tückisch."
Druck auf Seiten Reals
Der größere Druck im Spiel der Spiele in Spanien lastet ohnehin auf Gastgeber Real. Bei einer Niederlage im Prestigeduell würde der Rückstand auf Barcelona auf sechs Punkte anwachsen, zudem könnte Stadtrivale Atletico Madrid an den Königlichen in der Tabelle vorbeiziehen.
Trainer Rafael Benitez steht bereits in der Diskussion, nachdem sich herumgesprochen hat, dass die Führungsspieler um Cristiano Ronaldo und Sergio Ramos den Coach um eine offensivere Ausrichtung gebeten haben sollen.
Vor allem Ronaldo steckt in einem Formtief, seit Mitte September schoss der Weltfußballer drei Ligatore - eine für seine Verhältnisse erbärmliche Bilanz. Ganz Madrid rätselt, ob es am Fehlen von Offensivpartner Karim Benzema (Oberschenkelprobleme), an der Ablenkung um seinen Kinofilm "Ronaldo" oder an den ständigen Wechselspekulationen liegt.
Auch beim 2:3 gegen den FC Sevilla lief bei Ronaldo nichts zusammen, Trainer Benitez forderte deshalb: "Jeder kann diese Leistung so auslegen, wie er will. Doch ich erwarte nach dieser Niederlage eine Reaktion."
Spekulationen um Neymar-Zukunft
Aber auch in Barcelona ist längst nicht alles eitel Sonnenschein. Neymars Vater heizte die Spekulationen über einen Abschied seines Sohnes an, obwohl sich der brasilianische Nationalspieler zuvor bereits für eine Vertragsverlängerung ausgesprochen hatte.
Die komplizierte Steueraffäre um den Kapitän der Selecao ist längst noch nicht ausgestanden, und sollte der spanische Staat der Familie in Steuerfragen weiterhin Steine in den Weg legen, sagte Neymar Senior, "müssen wir Spanien verlassen."
An Interessenten dürfte es nicht mangeln. Angeblich würden Paris St. Germain und Manchester United sofort den Finger heben, sollte sich Neymar tatsächlich zu einem Wechsel entscheiden.
Der FC Barcelona im Überblick