"Eines Tages im März erhielt ich einen Anruf, in dem es hieß, der Präsident möchte mit mir sprechen", erzählt der zukünftige Bayern-Coach in seiner Autobiographie. Und weiter: "Das war sehr unüblich. Als ich ihn besuchte, sagte er mir, Bales Berater habe mit ihm über die 'Bale-Situation' gesprochen."
Der Stürmer war unzufrieden mit seiner Position, wollte lieber eine zentralere Rolle im System des Italieners einnehmen. Doch der ging darauf nicht ein: "Der Präsident fragte mich, was wir nun machen werden. Und ich sagte: 'Nichts.' Es war unmöglich, die Aufstellung zu diesem Zeitpunkt der Saison zu ändern. Ich hätte das komplette Team umstellen müssen."
Doch Ancelotti missfiel vor allem, dass sein Schützling seinen Wunsch über dessen Berater und Florentino Perez vortrug: "Ich erklärte dem Präsidenten, dass ich überrascht sei, dass er nicht direkt auf mich zugekommen ist. Das wäre der Normalfall gewesen. Also sagte ich, dass ich selbst das Gespräch mit Bale suchen werde."
Versprechen kann nicht eingelöst werden
Ancelotti weiter: "Ich habe mit Bale gesprochen und erklärt, dass ich wüsste, dass sein Berater mit dem Präsidenten gesprochen hatte. Und ich fragte ihn, warum er nicht zuerst zu mir gekommen sei. Er sagte nur: 'Ja, okay, kein Problem.' Ich erklärte ihm alles, was ich bereits Perez erzählt hatte. Dass ich nicht nur eine Position ändern müsste, sondern das gesamte System. Und, dass wir in der kommenden Sommervorbereitung Dinge ausprobieren könnten."
Doch dazu kam es nicht. Carlo Ancelotti wurde entlassen, nachdem Real Madrid die Saison 2014/15 ohne Titel abschließen musste.
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