Geisterspiel! Chaos in Barcelona

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01. Oktober 201718:08
Das Liga-Spiel von Barcelona könnte wegen dem Referendum abgesagt werdengetty
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Völliges Chaos in Katalonien: Das Duell zwischen dem FC Barcelona und Las Palmas in der Primera Division wird von der Auseinandersetzung über das Referendum zur Unabhängigkeit überlagert. Spanische Medien berichteten zunächst von einer Absage, Barcelona verkündete aber in einem Statement, dass das Spiel hinter verschlossenen Türen stattfinden wird. Barca gewann die Partie mit 3:0.

Das Barca-Statement im Wortlaut: "Der FC Barcelona verurteilt die Ereignisse, die heute in weiten Teilen Kataloniens vorgefallen sind."

"Der Vorstand hat sich dazu entschieden, die Ligapartie gegen Las Palmas hinter verschlossenen Türen durchzuführen, da die spanische Liga einen Antrag, das Spiel zu verschieben, abgelehnt hatte."

Zuvor hatte Las Palmas angekündigt, die Partie mit kleinen spanischen Flaggen auf dem Trikot bestreiten zu wollen, daraufhin hatte Barca die Austragung grundsätzlich infrage gestellt.

Die Regionalpolizei von Barcelona konnte die Sicherheit bei der Partie nicht gewährleisten, deshalb erhärten sich die Gerüchte einer Absage.

Barca hatte zuvor ein Dringlichkeitstreffen angesetzt, um mit den Sicherheitskräften zu diskutieren, ob das Spiel stattfinden könne. Las Palmas hatte das Tragen des nationalen Symbols damit begründet, dass "unsere Hoffnung in die Zukunft des Landes still demonstriert" werden solle.

Barcelona solidarisch gegenüber Referendum

Barca unterstützt seit Langem das Recht auf eine Abstimmung über die katalonische Unabhängigkeit, ohne sich aber auf eine Seite zu schlagen. Am Sonntag bekannten sich Gerard Pique sowie die früheren Barca-Profis Xavi und Carles Puyol zur Wahl. "Zu wählen ist Demokratie", twitterte Puyol.

Die spanische Polizei ging am Sonntag gewaltsam gegen Demonstranten vor, die Beamte am Betreten von Wahllokalen hindern und den Abtransport beschlagnahmter Wahlurnen verhindern wollten. Nach Angaben der katalanischen Rettungskräfte gab es Dutzende Verletzte.