Der Verein habe Messi seit Jahren so akzeptiert, wie er ist und ihn nicht verändert. Setien habe es folglich auch nicht zugestanden, anders zu handeln: "Ich denke, er ist der beste Spieler aller Zeiten. Es gab andere großartige Spieler, aber die Kontinuität, die dieser Junge über die Jahre gehabt hat, hatte sonst keiner", schwärmte Setien gleichzeitig vom Argentinier.
Weiterhin sagte Setien über Messi: "Er ist sehr zurückhaltend und redet nicht viel, aber er lässt dich die Dinge sehen, von denen er es will." Außerdem gebe es eine Facette, die über den Spieler hinausgeht und viel schwerer zu kontrollieren sei: "Es ist etwas, was in vielen Athleten steckt, wie man auch in der Dokumentation von Michael Jordan sehen konnte. Es kommen Sachen zum Vorschein, die du nicht erwartet hättest."
Setien übernahm das Traineramt bei den Katalanen im Januar von Ernesto Valverde, bevor der Ex-Betis-Trainer nach nur sechs Monaten von seinen Aufgaben entbunden wurde. Die 2:8-Schmach im Champions-League-Viertelfinale gegen den FC Bayern (hier gibt's die Highlights im Video) war seine letzte Partie auf der Trainerbank. Barca gewann in der Saison 2019/20 keine einzige Trophäe, obwohl Setien den FCB auf Platz eins in LaLiga übernahm.
Durch die Niederlage gegen Bayern sei er "enorm beschädigt" worden und in die "Geschichte von Barcelona" eingegangen. "Ich nehme die Schuld auf mich und eines Tages werde ich darüber schreiben. Aber die Entscheidung über meinen Rauswurf war schon vor dem 8:2 gefallen. Das habe ich später erfahren."
Setien über Barca-Zeit: "Konnte nicht ich selbst sein"
Immer wieder kam im Laufe der vergangenen Saison Kritik an Setien und vor allem an seinem bei den Spielern unbeliebten Assistenten Eder Sarabia auf. "Die Wahrheit ist, dass ich nicht ich selbst sein konnte. Wenn du bei einem Klub wie Barca unterschreibst, weißt du, dass die Dinge nicht einfach werden. Am Ende war die Spannung zu groß."
Nach seiner Entlassung habe Setien festgestellt, dass es "etwas gibt, was über dem Präsidenten, den Spielern und dem Coach steht: Der Klub und seine Fans. Sie sind es, denen du den größten Respekt schuldest. Du musst tun, was für den Verein als ganzen am geeignetsten ist."