Für Real Madrid beginnt nach dem Champions-League-Finale gegen den FC Liverpool der Kader-Umbau für die neue Saison. Die Absage von Kylian Mbappe wirkt nach, könnte aber eine Chance für andere Spieler werden. SPOX zeigt, wie der Kader der Königlichen in der neuen Saison aussehen könnte.
Kylian Mbappe oder nix! So ungefähr hörte es sich seit Monaten an, wenn man über die Zukunft von Real Madrid sprach. Der Franzose sollte der neue galaktische Fixpunkt der neuen Ära werden, aber bekanntlich entschied er sich, seinen Weg bei Paris Saint-Germain fortzusetzen.
Bei Real Madrid muss man umdenken. Klar ist, dass der Kader sicherlich die eine oder andere Auffrischung braucht, aber einen großangelegten Umbruch wird es wohl nicht geben, auch wenn nach Mbappes Absage Kapazitäten frei geworden sind. Mit Antonio Rüdiger (FC Chelsea) hat man ablösefrei eine echte Verstärkung wohl schon bekommen. Bei Aurelien Tchouameni von der AS Monaco ist man guter Dinge, dass der Transfer klappen könnte.
Dabei wird es kaum bleiben, weil Geld da ist. Dieses könnte aber auch in die aktuelle Mannschaft fließen. Es gibt noch die eine oder andere Baustelle im Kader - und noch müssen Personalien geklärt werden. SPOX erklärt im Kadercheck, wer auf eine Real-Zukunft bauen darf und wer das Weite suchen wird oder könnte.
Diese Spieler werden auch 2022/23 bei Real Madrid spielen
Thibaut Courtois
Torwart, 30 Jahre, Vertrag bis 2026, 50 Pflichtspiele
Der Belgier spielte eine überragende Saison bei Real Madrid, trumpfte vor allem in der Champions League immer wieder ganz groß auf und ist längst unumstritten. Courtois entwickelte sich nicht nur im Tor zum absoluten Leistungsträger, sondern ist auch außerhalb des Platzes ein wichtiges Mitglied für den Zusammenhalt in der Mannschaft und nach außen hin ein Sprachrohr, dass das Selbstvertrauen der Königlichen immer wieder kommuniziert. An ihm wird es nicht nur in der kommenden Saison, sondern auch in den nächsten Jahren kein Vorbeikommen geben.
Andriy Lunin
Torwart, 23 Jahre, Vertrag bis 2024, vier Pflichtspiele
Der Ukrainer hat einen undankbaren Job als Vertreter von Courtois, an dem logischerweise kein Vorbeikommen ist. Dabei findet Trainer Carlo Ancelotti großen Gefallen am Schlussmann, der nach diversen (teils unerfolgreichen) Leihversuchen in seiner zweiten Saison als Ersatztorhüter fungiert. Lunin spricht sehr gutes Spanisch und ist akzeptiert in der Mannschaft. Ancelotti schätzt die Trainingsarbeit Lunins, zu Beginn der Saison ließ der Italiener durchblicken, dass er dem Schlussmann noch mehr Einsatzchancen geben will. Daraus ist fast nichts worden, weil Courtois nur einmal wegen einer Corona-Infektion ausfiel und ansonsten überragend hielt. Wenn sich Lunin nicht woanders als Nummer 1 beweisen will, wird er bleiben.
Daniel Carvajal
Rechter Verteidiger, 30 Jahre, Vertrag bis 2025, 35 Pflichtspiele
Hier und da zwickt es an den Muskeln und dann fällt er aus. Wenn nicht, spielt der Ex-Leverkusener fast immer. Nicht umsonst verlängerte Real Madrid zu Saisonbeginn den Vertrag des Spaniers bis 2025. Manchmal fehlte in der abgelaufenen Saison es ein bisschen an Konstanz in den Leistungen. Schwachen Vorstellungen, nach denen man zweifelte, folgten Weltklasseauftritte. Das Niveau ist eher höher als niedrig, von daher führt auch kein Weg an ihm vorbei.
Lucas Vazquez
Rechter Verteidiger, 30 Jahre, Vertrag bis 2024, 41 Pflichtspiele, drei Tore
Lucas Vazquez ist ein Spielertyp, der gerne mal unter dem Radar läuft, aber der Spanier ist ein ungemein wichtiger Mann für den Kader von Carlo Ancelotti. Aufgrund der häufigen Ausfälle von Dani Carvajal spielte Vazquez auch in dieser Saison zumeist rechts hinten. Wie schon unter Zinedine Zidane, wie auch schon davor. Der gelernte offensive Außenbahnspieler hat sich mit seiner Rolle längst abgefunden und sich in dieser Saison vor allem defensiv nochmal weiterentwickelt, sodass er nicht nur als Backup, sondern auch als vollwertige Kraft für die defensive Außenposition gelten kann. Er wird weiter wichtig bleiben.
Eder Militao
Innenverteidiger, 24 Jahre, Vertrag bis 2025, 49 Pflichtspiele, zwei Tore
Nach den Abgängen von Sergio Ramos und Raphael Varane gab es natürlich Fragezeichen bei Real Madrid, ob die Qualität gehalten werden kann. Aber Eder Militao hat gemeinsam mit David Alaba jegliche Fragezeichen weggespült. Seit seiner Verpflichtung 2019 vom FC Porto für 50 Millionen Euro hat der Brasilianer eine beachtliche Entwicklung genommen. Ihm gehört die Zukunft und auch Interessenten wie der FC Chelsea wurden längst abgeblockt. Obwohl der Vertrag noch bis 2025 läuft, wird sogar über eine Vertragsverlängerung spekuliert.
David Alaba
Innenverteidiger, 29 Jahre, Vertrag bis 2026, 45 Pflichtspiele, drei Tore
Alles, was man sich von David Alaba bei Real Madrid erhofft hatte, ist eingetreten. In seiner ersten Saison wurde der Österreicher nicht nur zur sportlichen Verstärkung, sondern auch zur Integrationsfigur in der Kabine. Ein Spieler, der alle Gruppen in einem Kader vereinen kann und vorweggeht. Diese Rolle hatte er auch beim FC Bayern inne - wie wichtig diese Aufgabe ist, wird man in der einen oder anderen Situation in München auch gespürt haben. In der neuen Saison kommt mit Antonio Rüdiger ein neuer Innenverteidiger, weswegen es auch gut sein kann, dass Alaba hier und da auch auf andere Positionen ausweichen könnte. Sicher ist aber: Er wird weiter sehr wichtig sein.
Nacho Fernandez
Innenverteidiger, 32 Jahre, Vertrag bis 2023, 42 Pflichtspiele, drei Tore
Wenn es irgendwo brennt, ruf Nacho! Der Spanier hat in dieser Saison wieder alle Löcher gestopft, die es bei Real Madrid zu stopfen gab. Linksverteidiger, Innenverteidiger rechts oder links, Rechtsverteidiger. 42 Pflichtspiel-Einsätze sprechen dann am Ende auch eine deutliche Sprache. Beeindruckend auch seine Champions-League-Bilanz. In der Königsklasse verpasste er nur ein Spiel wegen einer Gelbsperre und stand sonst immer in der Startelf. Ein neuer Vertrag winkt.
Ferland Mendy
Linker Verteidiger, 26 Jahre, Vertrag bis 2025, 34 Pflichtspiele, zwei Tore
Wenn er nicht verletzt ist, spielt der Linksverteidiger immer. Zwar gibt es immer wieder Spekulationen, dass ihn Real bei einem guten Angebot verkaufen könnte, aber so richtig sinnvoll wäre ein Verzicht auf den Franzosen nicht. Zum einen hält Carlo Ancelotti viel vom defensiv starken Außenverteidiger, zum anderen gibt weder der Kader noch der Markt eine adäquate Lösung her. So kann Mendy seine märchenreife Geschichte fortsetzen.
Casemiro
Defensives Mittelfeld, 30 Jahre, Vertrag bis 2025, 46 Pflichtspiele, ein Tor
Vor wenigen Wochen gab es Gerüchte, dass Real Madrid Casemiro verkaufen könnte, um im Mittelfeld eine Verjüngung zu starten. Vor allem, weil Casemiro aus dem älter werdenden zentralen Trio noch Ablöse einbringen könnte. Wirklich Sinn machen die Gerüchte nicht. Zum einen ist Casemiro alles andere als alt, zum anderen ist er einmal mehr einer der wichtigsten Spieler der Saison gewesen. Was fehlt, wenn er fehlt, merkte man beispielsweise beim 3:4 im Champions-League-Halbfinal-Hinspiel in Manchester. Aber: Natürlich ist es auffällig, dass sich Real sehr aktiv um die Dienste von Monacos Tchouameni kümmert. Ein Spieler, der die Rolle von Casemiro einnehmen könnte. Nur: Dass Real schon in diesem Sommer einen Radikalwechsel auf der zentralen Position vornimmt, erscheint unwahrscheinlich.
gettyFederico Valverde
Zentrales Mittelfeld, 23 Jahre, Vertrag bis 2027, 45 Pflichtspiele, ein Tor
Der Uruguayer hat eine beachtliche Entwicklung bei Real Madrid gemacht. Er wird immer wichtiger und zu Saisonbeginn war er unter Carlo Ancelotti sogar gesetzt. Eine Verletzung stoppte dann die Glückseligkeit in der Startelf, aber Valverde kämpfte sich zurück und ist immer da, wenn er gebraucht wurde. Sein großes Plus: Nicht nur im Mittelfeldzentrum mehr als fähig, sondern auch vorne rechts. Er ist die konventionelle Option für Ancelotti. Bei Rodrygo ist etwas mehr Anarchie, was nicht immer hilfreich ist.
Eduardo Camavinga
Zentrales Mittelfeld, 19 Jahre, Vertrag bis 2027, 44 Pflichtspiele, zwei Tore
Der Unterschied von Rennes zu Real Madrid ist gewaltig, aber der junge Franzose ließ sich das kaum anmerken. Sein außergewöhnliches Selbstvertrauen hilft ihm, sich im Starensemble von Real zu behaupten. Selbst bei 44 Pflichtspiel-Einsätzen äußerte er zuletzt, dass er gerne öfters gespielt hätte. Mehr in der Startelf, mehr in einer wichtigeren Rolle. Carlo Ancelotti lobte seinen Einfluss in wichtigen Champions-League-Spielen nach Einwechslung. Ihm gehört bei Real definitiv die Zukunft.
Toni Kroos
Zentrales Mittelfeld, 32 Jahre, Vertrag bis 2023, 43 Pflichtspiele, zwei Tore
Er kann gegen den FC Liverpool seinen fünften Champions-League-Titel holen. Diese Quote hat nur Cristiano Ronaldo bisher erreicht. Mehr muss man über Kroos eigentlich nicht sagen. Zwar wird er für seinen Geschmack etwas zu oft ausgewechselt, aber seine Fähigkeiten sind nach wie vor sehr wichtig für Real Madrid und Carlo Ancelotti. Ein Weggang im Sommer ist ausgeschlossen. Spannend wird es, wie sich sein letztes Vertragsjahr gestaltet. Macht Kroos so weiter, ist eine Verlängerung auch mehr als möglich.
gettyLuka Modric
Zentrales Mittelfeld, 36 Jahre, Vertrag bis 2022, 43 Pflichtspiele, drei Tore
Gesprochen wird erst nach dem Champions-League-Finale. Dann wird sich entscheiden, ob die Ära Luka Modric bei Real Madrid endet oder weitergeht. Der Kroate ist gewillt, seinen Vertrag zu verlängern. Er will auch nicht mit anderen Klubs sprechen, bevor Real ihm die Entscheidung mitteilt. Nach einigen Gala-Vorstellungen in der Champions League wäre es fast ein Wunder, wenn die Madrider Chefs nicht noch ein Jahr dranhängen. Der Glanz, den er dem Real-Spiel verleiht, ist noch nicht wegzudenken.
Vinicius Junior
Linke Außenbahn, 21 Jahre, Vertrag bis 2024, 51 Pflichtspiele, 21 Tore
Was für eine Saison, was für eine Performance! Vinicius ist womöglich weltweit der Spieler mit der größten Entwicklung in der für ihn bald abgelaufenen Saison. Der Brasilianer hat sich nicht nur als Assistgeber, sondern auch als Torschütze etabliert. Für Real geht es darum, sehr bald den Vertrag mit dem Brasilianer langfristig zu verlängern. Nach der Mbappe-Posse ist ja nun genügend Geld vorhanden, um Vinicius einen neuen Vertrag zu versüßen. Er ist auf dem besten Wege, einer der besten Fußballer der Welt zu werden. Wenn er es nicht schon ist.
Rodrygo
Rechte Außenbahn, 21 Jahre, Vertrag bis 2025, 48 Pflichtspiele, neun Tore
Seit 2019 im Verein, allmählich wird's! Der Brasilianer hat wie Landsmann Vinicius Junior eine Entwicklung genommen, die aber nicht so ausgeprägt ist wie bei Vini. Er wird sich nicht darüber beschweren, dass der Mbappe-Transfer zu Real nicht stattgefunden hat. Das könnte ihm aber nun bei den Verhandlungen über einen neuen Vertrag stärken. Gespräche soll es nach spanischen Medienberichten geben, um den flinken Flügelspieler zu halten. Spätestens nach seinem Doppelpack nach Einwechslung gegen Manchester City im Champions-League-Halbfinale wird es darüber auch keine zwei Meinungen geben, dass man ihn unbedingt halten muss.
Karim Benzema
Stürmer, 34 Jahre, Vertrag bis 2023, 45 Pflichtspiele, 44 Tore
In den Wettbüros ist Karim Benzema der größte Favorit auf den Gewinn des Ballon d'Or. Wer könnte es ihm vergönnen? Der Franzose spielt eine sensationelle Saison. Ohne ihn wäre der Finaleinzug in die Champions League und die Meisterschaft nicht möglich gewesen. Zu Saisonbeginn gab es noch Zweifel, ob Benzema nach dieser Saison eine wichtige Rolle bei Real einnehmen wird. Alle Zweifler lagen komplett daneben. Nach der Mbappe-Absage und dem Wechsel von Erling Haaland zu Manchester City ist Benzema umso wichtiger. Bei so einer Saison, bei der Begeisterung der Kollegen und von Trainer Ancelotti ist es sehr wahrscheinlich, dass Benzema einen neuen Vertrag bekommt. Es wäre ein Skandal, wenn nicht.
Diese Spieler könnten Real Madrid im Sommer verlassen
Jesus Vallejo
Innenverteidiger, 25 Jahre, Vertrag bis 2025, acht Pflichtspiele
Und dann stand er plötzlich auf dem Platz, im Champions-League-Halbfinal-Rückspiel gegen Manchester City, um das Ergebnis über die Zeit zu retten. Zum Ende der Saison brachte es der Verteidiger immerhin noch auf drei Liga-Einsätze über 90 Minuten. Zu Saisonbeginn wurde er eigentlich nur gehalten, weil Real sonst die Backup-Spieler fehlten. Doch dann wurden es die erwartet wenigen Chancen. Möglich, dass er sich verändert, weil nach der Ankunft von Antonio Rüdiger die Perspektiven kaum besser werden.
Marcelo
Linker Verteidiger, 34 Jahre, Vertrag bis 2022, 18 Pflichtspiele
15 Jahre lang bei Real Madrid, eine Legende, doch nun scheint sich die Zeit des Brasilianers bei den Königlichen dem Ende zuzuneigen. Er selbst würde gerne verlängern: "Meine Idee ist es, bei Real Madrid zu bleiben. Ich möchte hier weitermachen, ich habe es bereits 50.000 Mal gesagt." Gesprochen wird erst nach dem Finale, aber dass es da eine Entscheidung geben wird, die Marcelos Wunsch entsprechen wird, ist kaum zu erwarten. Findige Redakteure des spanischen TV-Senders Movistar+ zeichneten offenbar Marcelo dabei auf, wie er in einem Gespräch mit Lucas Vasquez mitteilt, dass Real mit ihm nicht verlängert.
Miguel Gutierrez
Linker Verteidiger, 20 Jahre, Vertrag bis 2024, vier Pflichtspiele
Eigentlich gehört er die zweite Mannschaft, aber aufgrund von Verletzungen rutschte der Youngster ein paarmal in den Profikader Real Madrids und kam auch viermal kurz zum Einsatz. Eine wirkliche Chance auf einen Platz im Profikader wird der U21-Nationalspieler Spaniens wohl kaum bekommen, sodass zumindest eine Leihe im Sommer möglich wäre.
Real Madrid: Die Top 5 nach Ligaspielen
Spieler | Absolvierte Ligaspiele |
Thibaut Courtois | 36 |
Vinicius Junior | 35 |
Eder Militao | 34 |
Rodrygo | 33 |
Casemiro/Benzema | je 32 |
Dani Ceballos
Zentrales Mittelfeld, 25 Jahre, Vertrag bis 2023, 17 Pflichtspiele
Über weite Strecken der Saison war der Spanier verletzt, ansonsten dann aber maximal ein Spieler für wenige Schlussminuten. Die Konkurrenz ist ungemein groß, sodass sich Ceballos kaum Hoffnungen auf Einsätze und gar auf eine Besserung machen kann. Hoffnung machen ihm starke Auftritte in der Liga beispielweise gegen Osasuna oder Espanyol. Dennoch könnte es gut sein, dass Real ihn verkauft, um noch etwas Ablöse zu generieren, bevor der Vertrag 2023 ausläuft. Auch ein Leihgeschäft wäre möglich, wenn Ceballos verlängert. Danach sieht es aber nicht aus. Real Betis ist genauso interessiert wie wohl auch der SSC Neapel.
Isco
Offensives Mittelfeld, 30 Jahre, Vertrag bis 2022, 17 Pflichtspiele, zwei Tore
Es steht bereits fest: Isco wird Real Madrid nach fast zehn Jahren verlassen und ein neues Abenteuer starten. Ihm fehlt nicht die Position, sondern inzwischen wohl auch die Leistungsfähigkeit, der starken Konkurrenz Druck zu machen. Über einen neuen Arbeitgeber wird sich Isco aber keine Sorgen machen müssen. Interessenten gibt es genug.
Eden Hazard
Linke Außenbahn, 31 Jahre, Vertrag bis 2024, 23 Pflichtspiele, ein Tor
Das Kapitel Eden Hazard bleibt bei Real Madrid ein trauriges. Seit drei Jahren wartet er darauf, endlich wichtig zu werden. Dass er nun sagt, dass er in der nächsten Saison "wichtig für Real Madrid" werden zu wollen, ehrt ihn. Nur glaubt man nicht mehr daran, und eigentlich ist er ein sicherer Verkaufskandidat. Nur gibt es kaum Interessenten, die sich das Paket leisten können (oder wollen), und zum anderen wird auch Hazard ohne adäquate Alternative den Klub nicht verlassen. Real wird dem Berater des Belgiers aber längst mitgeteilt haben, dass der Weg bald zu Ende gehen muss.
Marco Asensio
Rechte Außenbahn, 26 Jahre, Vertrag bis 2023, 42 Pflichtspiele, 12 Tore
Eine der wichtigsten Personalien für den Sommer bei Real. In der wichtigen Phase verlor Asensio seine Position auf der rechten Außenbahn, Ancelotti setzte zuletzt vermehrt auf Rodrygo und Federico Valverde. Aber eigentlich ist der Nationalspieler Spaniens viel zu wichtig, um ihn zu verlieren. Das Problem ist nur, dass sein Vertrag 2023 ausläuft. Bei den Verhandlungen sollen beide Seiten noch zu weit weg auseinander sein. Es gibt natürlich auch international viele Klubs, die über den Zustand informiert sind, dass Real eigentlich im Sommer verkaufen müsste, wenn es keinen neuen Vertrag gibt. Die Absage von Kylian Mbappe könnte die Position Asensios verbessert haben. Aber vielleicht denkt er auch an einen Tapetenwechsel - nach sieben Jahren Real Madrid.
Gareth Bale
Rechte Außenbahn, 32 Jahre, Vertrag bis 2022, sieben Pflichtspiele, ein Tor
Er war einer der aufregendsten Transfers der Klubgeschichte. Was daraus geworden ist? Eine der größten Enttäuschungen. Der Waliser verlässt den Klub leise und durch die Hintertür. Schade um das große Können, dass Bale eigentlich hat. Wäre die WM nicht erst im Winter, könnte es sogar sein, dass er seine Karriere beendet. Aber die WM mit Wales ist zu wichtig, um Pause bis November zu machen. Die Etage Real Madrid wird es nicht mehr, direkt darunter wird es auch eng. Vielleicht geht es wieder in die Premier League, wo er in der letzten Saison immerhin elf Tore in 20 Spielen bei der Leihe für Tottenham erzielte.
Luka Jovic
Stürmer, 24 Jahre, Vertrag bis 2025, 19 Pflichtspiele, ein Tor
Der Serbe findet so gut wie nicht statt bei Real. Klar ist die Konkurrenz mit Karim Benzema so umwerfend wie kaum woanders, aber auch ohne Benzema ist Jovic bei Real nie angekommen. In der fast abgelaufenen Saison gab es auch die eine oder andere Verletzung, die im Weg stand. Aber die Zeit für Jovic sollte bald enden. Ob mit Verkauf oder mit erneuter Leihe, steht noch in den Sternen. Die eine oder andere Wechseloption sollte es für ihn geben.
Mariano Diaz
Stürmer, 28 Jahre, Vertrag bis 2023, elf Pflichtspiele, ein Tor
Mariano wer? Der Stürmer lief komplett unter dem Radar. Schon vor der Saison wollte Real Madrid ihn loswerden, zumindest verleihen, aber der Stürmer aus Dominikanischen Republik lehnte ab. Real wird ihm auch im Sommer nahelegen, den Klub zu verlassen, aber ob Diaz trotz vorhandener Interessenten mitmacht, bleibt abzuwarten. Offenbar ist ihm das Jahresgehalt von kolportierten fünf Millionen Euro im Jahr heilig.
Die Situation der Leihspieler
Alvaro Odriozola
Rechter Verteidiger, 26 Jahre, Vertrag bis 2024, 27 Pflichtspiele, ein Tor
Beim AC Florenz hat der Italiener sein Glück gefunden. In der Serie A spielte der Spanier regelmäßig, wenn er - wie zum Ende der Saison - nicht von einer Verletzung aufgehalten wurde. Florenz würde Odriozola gerne halten, aber es gibt keine festverankerte Kaufoption und die Real-Forderungen sollen noch zu hoch sein. Bei einer Rückkehr würde es allerdings keine Perspektive geben, weswegen eine Einigung wahrscheinlich ist.
Reinier
Offensives Mittelfeld, 20 Jahre, Vertrag bis 2026, 20 Pflichtspiele
Seine Leihe bei Borussia Dortmund war in beiden Spielzeiten nicht vom Erfolg gekrönt. Weder Lucien Favre, noch Edin Terzic und Marco Rose konnten wirklich etwas mit Reinier anfangen, und so endete die Leihe auch eher geräuschlos. Fraglich ist, was Real mit ihm nun vorhat. 30 Millionen zahlte man für ihn 2020 an Flamengo. Real wird den 20 Jahre alten Offensiv-Allrounder kaum verscherbeln, sondern wohl einen neuen Leihversuch starten, um woanders die noch junge Karriere des Brasilianers anzukurbeln.
Borja Mayoral
Stürmer, 25 Jahre, Vertrag bis 2023, 29 Pflichtspiele, sieben Tore
Real Madrid verlieh ihn vor zwei Jahren an den AS Rom, von dort wurde er aber weiterverliehen an Getafe, wo er in der Rückrunde ordentlich spielte und wo nun Interesse besteht, aus seinem Vertrag bei Real gekauft zu werden. Die Königlichen werden sich kaum wehren. Es muss nur eine Ablöse definiert werden, die Getafe auch zahlen kann. Bei einem Vertrag, der nur noch bis 2023 läuft, wird es nicht üppig werden.
Takefusa Kubo
Rechte Außenbahn, 20 Jahre, Vertrag bis 2024, 31 Pflichtspiele, zwei Tore
"Mein Ziel ist es, mich weiter zu verbessern und ein Teil von Real Madrid zu werden", sagte Kubo im März im Marca-Interview. Er kam 2019 von Vissel Kobe, wurde danach ständig verliehen und absolvierte noch nie ein Pflichtspiel für Real. Daran wird sich wohl auch künftig nichts ändern, auch wenn Kubos Traum, für Real zu spielen, ihn ehrt. Die Zeit in Mallorca war auch keine Werbung für einen Dauerplatz im Real-Kader. Der Außenbahnspieler, der schon mit 15 Jahren in der J-League spielte und als 15-Jähriger sogar sein erstes Tor erzielte, wird sicher einen Abnehmer finden.