Der ehemalige dänische Nationalspieler Thomas Gravesen hat in seiner aktiven Spielerkarriere einige bizarre Aktionen zu verantworten. Von Feuerwerk im Raum des Physiotherapeuten oder auch der Nutzung von Paintball-Waffen im Training - Gravesen gilt als verrückter Charakter. Doch in dieser Geschichte geht es nicht um Feuerwerk oder Paintball, sondern um den Moment, als der Däne 2006 im Sommer-Trainingslager von Real Madrid seinen Teamkollegen Robinho niederschlug.
Doch der Reihe nach: Thomas Gravesen kam im Januar 2005 vom FC Everton für knapp 3,5 Millionen Euro zu den Königlichen. Zuvor hatte er sogar ein paar Jahre für den HSV gekickt. Er galt als zweikampfstarker und robuster Mittelfeldspieler der Marke "Holzhacker", doch der dänische Nationalspieler kam nie ganz in Madrid an.
Unter ganz anderen Voraussetzungen wechselte Robinho im Sommer 2005 zu Real. Der damals 21-Jährige galt als das brasilianische Supertalent schlechthin und wurde für 24 Millionen Euro vom FC Santos verpflichtet. Robinho stand für Glanz und Verspieltheit, diese Attribute sollten die Herzen der Madridista höher schlagen lassen.
Folgenschwerer Zweikampf: Gravesen lässt Fäuste fliegen
Nach einem gemeinsamen Jahr von Robinho und Gravesen in der spanischen Hauptstadt bereitete sich Real Madrid in der Endphase der legendären "Galacticos"-Ära in Österreich unter dem neuen Trainer Fabio Capello auf die kommende Saison 2006/07 vor. In diesem Trainingslager kam es zum folgenschweren Vorfall.
Gravesen kam in einem Trainingsspiel gegen Robinho zu spät und foulte den Brasilianer hart. Die Spieler gerieten aneinander und der Däne ließ die Fäuste fliegen. Die Mannschaft separierte das Duo voneinander und beruhigte die Situation.
Capello: "Sein Verhalten? Ich mag es nicht"
"Sein Verhalten? Ich mag es nicht - er will, dass alle tun, was er will, und das habe ich ihm auch gesagt", sagte Capello im Nachhinein bei BBC. Jedoch fügte der italienische Coach an: "Er ist ein bisschen anders, aber er arbeitet hart, was für mich wichtig ist."
Anscheinend war Capello die Gravensen-Arbeitsweise nicht wichtig genug. Denn der Däne verließ die Königlichen noch im selben Sommer nach Schottland zu Celtic Glasgow. Robinho hingegen blieb noch bis 2008 in Madrid, richtig warm wurden der 100-fache brasilianische Nationalspieler und Real jedoch nie. Er verließ die Königlichen für Manchester City, die 43 Millionen Euro für den Angreifer hinblätterten.