Real Madrid - Vinicius Junior war sich mit Barcelona einig: "Wir wurden betrogen"

Von Andreas Pfeffer
Vinicius Junior stand vor der Entscheidung: Real Madrid oder FC Barcelona? Der Verlierer des Pokers witterte anschließend Betrug.
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Vinicius Junior stand vor der Entscheidung: Real Madrid oder FC Barcelona? Der Verlierer des Pokers witterte anschließend Betrug.

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Welche beiden europäischen Vereine bringen es zusammen auf 61 Meisterschaften, 51 Pokalsiege und 19 Erfolge in der Champions League (vormals Europapokal der Landesmeister)? Es sind der FC Barcelona und Real Madrid.

Einmal für einen der beiden spanischen Topklubs zu spielen, ist wohl der Wunsch eines jeden jungen Fußballers. Um überhaupt auf das Radar der Königlichen oder der Blaugrana zu kommen, muss man schon ein potenzieller Superstar sein. Das Privileg, sich zwischen Real Madrid oder dem FC Barcelona entscheiden zu müssen, bleibt nur ganz wenigen vorbehalten.

Einer, der zu diesem elitären Kreis zählt, ist Vinicius Jose Paixao de Oliveira Junior - besser bekannt als Vinicius Junior. Der Brasilianer gab bereits im Alter von 16 Jahren sein Debüt im Profifußball für Flamengo, den Verein, bei dem er bereits seit seinem fünften Lebensjahr spielte. Klar, dass der hochtalentierte Stürmer das Interesse der europäischen Topvereine auf sich zog - unter anderem eben von Barca und Real Madrid.

Real holt Vinicius für 45 Millionen Euro

Nachdem Real Madrid 2013 im Poker um Vinicius' Landsmann Neymar den Kürzeren gegen den FC Barcelona gezogen hatte, sollte es bei Vinicius diesmal anders laufen. Das war das große Ziel von Real-Präsident Florentino Perez. Dieses Talent sollte ihm nicht durch die Lappen gehen.

Tat es auch nicht! Ende Mai 2017 gab Real die Verpflichtung von Vinicius für Juli 2018 bekannt. Die Ablösesumme lag bei stolzen 45 Millionen Euro.

Vinicius Junior stand vor der Entscheidung: Real Madrid oder FC Barcelona? Der Verlierer des Pokers witterte anschließend Betrug.
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Vinicius Junior stand vor der Entscheidung: Real Madrid oder FC Barcelona? Der Verlierer des Pokers witterte anschließend Betrug.

Ex-Barca-Manager: "Wir wurden betrogen"

Darüber war man im Lager des großen Konkurrenten aus Katalonien selbstverständlich überhaupt nicht glücklich. Der ehemalige Barca-Manager Andre Cury sprach 2021 gegenüber der Sport gar von unsauberen Geschäften rund um den Transfer. "Bei Vinicius waren wir Madrid beim Scouting und den Verhandlungen dreieinhalb Jahre voraus. Seine Agenten, Frederico Penna und Stefano Hawilla, die sich mit Barcelona geeinigt hatten, haben uns betrogen. Wir waren ihr Kunde und nicht Real Madrid. Ich hatte eine große Freundschaft mit ihnen, die so weit ging, dass ich Trauzeuge bei Hochzeiten und auch auf Taufen eingeladen war", erklärte Cury, der den Agenten vorwarf, dem FC Barcelona in den Rücken gefallen sein.

Kurz bevor Vinicius bei Real Madrid unterschrieb, soll er sich laut Cury noch sehr positiv in Brasilien über Barca geäußert haben. "Er sagte, dass er ein Barca-Fan sei, dass sein Idol Neymar sei und dass Lionel Messi besser sei als Cristiano Ronaldo", so Cury. Nach diesen Worte wähnte sich Barcelona wohl schon auf der Siegerstraße - aber dann kam alles doch ganz anders.

Vinicius selbst machte über die Entscheidung pro Madrid und contra Barcelona weniger Aufsehen. "Ich hatte Angebote von Madrid und Barcelona. Mein Vater hat mir gesagt, dass ich mich entscheiden muss und dass ich meinem Herzen folgen soll", sagte er 2019 der AS.

Vinicius vor Megavertrag bei Real

Sein Herz hat ihm offenbar den richtigen Weg gewiesen. Nach kleineren Startschwierigkeiten ist der heute 22-Jährige eine feste Größe im Team von Trainer Carlo Ancelotti. In der vergangenen Saison erzielte er wettbewerbsübergreifend 22 Tore in 52 Spielen. Mit dem entscheidenden 1:0 im Champions-League-Finale gegen den FC Liverpool hat er sich endgültig in die Herzen der Real-Fans gespielt.

Als Belohnung soll er bei den Königlichen eine Vertragsverlängerung bis 2027 erhalten - zu angehobenen Bezügen und mit einer Ausstiegsklausel in Höhe von einer Milliarde Euro.

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