"Er war die Nummer eins bei Call of Duty!": Ex-Real-Star verbrachte sechs Wochen am Stück an der PlayStation

Von Oliver Maywurm
Playstation, Controller
© imago images

Thomas Gravesen spielte einst für Real Madrid, Celtic Glasgow und den HSV - und galt schon immer als etwas anderer Fußball-Profi. Doch diese Episode setzt dem Ganzen noch einen drauf.

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Deutsche Fußball-Fans lernten Thomas Gravesen 1997 kennen, als der knallharte Mittelfeldmann von Vejle BK aus seiner dänischen Heimat zum Hamburger SV wechselte.

Drei Jahre später zog er weiter, machte sich beim FC Everton in der Premier League einen Namen. Dennoch überraschte es die allermeisten, als Gravesen im Januar 2005 ins Star-Ensemble von Real Madrid wechselte.

Aber immerhin absolvierte er an der Seite von Legenden wie Zinédine Zidane, Ronaldo, Luís Figo oder David Beckham in eineinhalb Jahren 49 Spiele für die Königlichen. Dann verließ er das Bernabéu wieder und heuerte bei Celtic in Schottland an.

Einer seiner Teamkollegen dort, Paul Caddis, erinnerte sich bei Under The Cosh unter anderem daran, dass Gravesen nicht unbedingt das luxuriöse Leben eines Fußballstars führte. Die Saisonpausen verbrachte der ehemalige dänische Nationalspieler stets zuhause in Dänemark, wohnte währenddessen bei seiner Mutter oder seinem Vater auf dem Dachboden.

Thomas Gravesen zockte in den Saisonpausen nur PlayStation

"Dieser Dachboden war vielleicht so groß wie dieser Tisch hier", erklärte Caddis. "Und in diesem winzigen Zimmer saß er sechs Wochen lang nur an seiner PlayStation."

Und das viele Üben zahlte sich aus, schließlich sei Gravesen bei einem Videospiel herausragend gewesen, führte Caddis aus. "Er war die Nummer eins bei Call of Duty", sagte er. "Ehrlich: Er war total verrückt. Aber auch ein brillanter Typ."

Neben seiner exzessiven Vorliebe für die PlayStation konnte Gravesen auch mit Billard etwas anfangen. Dabei liebte es der heute 47-Jährige, seine Teamkollegen über den Tisch zu ziehen.

"Er rief uns alle an den Billard-Tisch, all die jungen Spieler. '25 Pfund pro Mann', sagte er dann", erinnerte sich Caddis. "Er spielte nur, wenn es um Geld ging. Und wir wussten zunächst nicht, warum."

Thomas Gravesen zog seine Teamkollegen beim Billard über den Tisch

Als jeder seinen Einsatz auf den Tisch gelegt hatte, wobei nicht selten insgesamt 250 Pfund zusammen kamen, verschwand Gravesen kurz. "Er lief die Treppen des Celtic Parks hinunter, wir schauten alle aus dem Fenster. Er öffnete seinen Kofferraum und holte dieses unglaubliche Billard-Queue heraus, unterschrieben von Ronnie O'Sullivan (englische Snooker-Legende, d. Red.)."

Caddis und Co. konnten da mit ihren ganz gewöhnlichen Queues nicht mithalten. "Er hatte dagegen dieses glänzende Teil und hat damit alles abgeräumt, es war unglaublich. Er nahm einfach immer das Geld mit, er war ein verdammter Multi-Millionär."

Bei all den Gewinnen wäre Gravesen vielleicht gerne länger bei Celtic geblieben als nur ein Jahr. 2007 kehrte er per Leihe zu Everton zurück, spielte dort noch eine Saison und hängte 2008 mit 32 Jahren seine Fußballschuhe an den Nagel. An Geschichten über seine Karriere mangelt es seither allerdings nicht.

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