Aufschrei in Spanien! Kameras in den Umkleidekabinen sorgen für viel Kritik

Von Jochen Tittmar
Carlo Ancelotti
© getty

Im Übertragungsangebot der spanischen Primera Division ist nun enthalten, dass Kameras in die Umkleidekabine der Mannschaften gehen und dort filmen dürfen. Das sorgt in Spanien derzeit für einen großen Aufschrei der Protagonisten.

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LaLiga hatte den Vereinen dazu Anreize in Form von finanziellen Belohnungen geboten, um die Berichterstattung und den Zugang zu verbessern. Dazu zählen neben Halbzeitinterviews auch Mikrofone, die die Anweisungen der Trainer in den Erfrischungspausen abhörten.

Unai Simón, Torhüter von Athletic Club, sagte Relevo: "Vor einem Spiel braucht man seine Rituale, seine Konzentration, die Leute, mit denen man sich wohlfühlt. Mir gefällt das nicht, ich fühle mich nicht wohl. Es ist unser heiliger Moment und nun dringt jemand in ihn ein."

Auch Real Mallorcas Trainer Javier Aguirre kritisierte die Neuerungen: "Früher war unser Beispiel die Premier League und jetzt scheint es, als wollten wir das tun, was die Kings League tut", sagte Aguirre und bezog sich dabei auf die von Gerard Piqué und Streamer Ibai Llanos ins Leben gerufene Liga. "Nicht alles ist Geld wert. Geld ist gut, aber man muss anderen Dingen den Vorrang geben", sagte Aguirre.

Zuletzt gingen Bilder viral, die Bilbaos Mannschaft dabei zeigten, wie sie vor dem Heimspiel gegen Real Madrid am vergangenen Samstag betete.

Zuvor waren 19 von 20 La-Liga-Vereinen an der neuen Art der TV-Übertragung beteiligt. Lediglich Real boykottierte vor, während und nach dem 2:0-Sieg im San Mamés die Interaktionen mit den Rechteinhabern. Dadurch ließen sich die Königlichen laut eines Berichts von The Athletic rund 13 Millionen Euro entgehen.

Reals Trainer Carlo Ancelotti schimpfte: "Die Kabine ist mir heilig. Kameras dort während der Spiele zu haben, ist kompletter Blödsinn."

 

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